Weltgesundheitsorganisation
WHO veröffentlicht Empfehlungen für Influenza-Impfstoff für 2023
Die Influenza-Saison 2022/23 auf der Nordhalbkugel hat noch gar nicht richtig angefangen, da gibt es bereits die Empfehlungen der WHO für den Impfstoff für die südliche Halbkugel 2023. Sie sind Richtschnur für die nationalen Gesundheitsbehörden und für die Impfstoffhersteller.
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Das Influenzavirus – hier eingefärbt im Bild eine ältere Variante von H1N1 – verändert seine Strukturen regelmäßig. Deshalb müssen auch die Impfstoffe in jedem Jahr angepasst werden.
© Gudrun Holland, N. Bannert / RKI
Genf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Freitag ihre Empfehlungen für die Komposition der tri- und quadrivalenten Influenza-Impfstoffe für den nächsten Winter auf der südlichen Erdhalbkugel veröffentlicht. Im Vergleich zur abgelaufenen Saison südlich des Äquators und zur nun anlaufenden Influenza-Saison im Winter der nördlichen Halbkugel ist nach den Informationen der WHO vor allem die Komponente für das A(H1N1)-Virus verändert.
Die Empfehlungen der WHO basieren auf den Beobachtungen des WHO Global Influenza Surveillance and Response Systems (GISRS), das im wesentlichen aus 148 Nationalen Influenza-Zentren und zusammen mehr als 150 Referenz-Labors in 127 Ländern besteht, die anhand aktueller Erbgutanalysen das ganze Jahr über die Entwicklung der Varianten des Influenza-Virus beobachten. Das System wurde bereits 1950 etabliert und ist auch gedacht zur Vorbereitung auf mögliche pandemische Ereignisse.
Sechs bis acht Monate Vorlauf nötig
Die Erkenntnisse von GISRS sind eine Richtschnur für nationale Behörden und für Impfstoffhersteller, welche Virus-Subtypen mit den Impfstoffen der jeweils nächsten Saison abgedeckt werden müssen. Die Empfehlungen werden jeweils im September für die Influenza-Saison des Folgejahres in der südlichen Hemisphäre und im Februar für die nördliche Hemisphäre gegeben. So bleiben jeweils sechs bis acht Monate für die Produktion und die Zulassung und dann die Verteilung der jeweils aktuellen Impfstoffe. Der zeitliche Vorlauf kann dazu führen und hat in den vergangenen Jahren auch teilweise dazu geführt, dass die Impfstoffe nicht optimal an die dann zirkulierenden Viren angepasst sind.
Die WHO berichtet, dass nach dem Einbruch bei der Verbreitung von Influenza-Viren im Zuge der verstärkten Hygienemaßnahmen aufgrund von COVID-19, das „prä-pandemische Niveau“ teilweise wieder erreicht sei. Die kontinuierliche Überwachung der Influenza-Verbreitung und eine forcierte Influenza-Impfung sei daher „unumgänglich“, um das Risiko einer starken Influenza-Welle zu reduzieren. (ger)