Forschung
Was hat die Postmenopause mit Gebärmutterkrebs zu tun?
In einer Studie wurde der Zusammenhang zwischen Patientenfaktoren, Mikrobiom und Endometriumkarzinom unter die Lupe genommen – mit einem interessanten Ergebnis..
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Die bekannten Risikofaktoren für Gebärmutterkrebs wirken sich offenbar auch auf das Mikrobiom des Fortpflanzungstrakts aus.
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Rochester. Forscher der Mayo Clinic haben eine mit Endometriumkarzinomen assoziierte Mikrobiomsignatur identifiziert, die zum Teil durch die Postmenopause gefördert wird (Scientific Reports 2019; online 16. Dezember).
Ziel der Studie sei ein besseres Verständnis dessen gewesen, wie sich Risikofaktoren für ein Endometriumkarzinom auf das Mikrobiom des Fortpflanzungstrakts und das Risiko für Gebärmutterkrebs auswirken, teilt die Mayo Clinic zur Veröffentlichung der Studie mit. „Wenn das Mikrobiom bei Gebärmutterkrebs mehr als nur die Rolle eines Markers spielt, kann dies von großer Bedeutung für die Prävention von Gebärmutterkrebs sein“, wird Dr. Marina Walther-Antonio, Hauptautorin der Mayo Clinic-Studie, zitiert.
In einer 2017 veröffentlichten Studie zum Mikrobiom des Uterus habe das Forscherteam zuvor Unterschiede im Mikrobiom von Frauen mit und ohne Endometriumkarzinom festgestellt; diese Untersuchung habe zur Entwicklung eines Vaginalabstrichs für Gebärmutterkrebs geführt, berichtet die Mayo Clinic. „Die neue Studie hat uns das Wissen und die Methodik an die Hand gegeben, um dieses Screening-Werkzeug für Gebärmutterkrebs weiter zu entwickeln“, so Walther-Antonio.
In ihrer Studie überprüften die Forscher um Walther-Antonio den Zusammenhang zwischen bekannten Risikofaktoren für Gebärmutterkrebs (Postmenopause und Übergewicht) und der Zusammensetzung des Mikrobioms. Unter anderem stellten sie dabei auch einen hohen pH-Wert der Vagina bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom fest, wie es in der Mitteilung der Mayo Clinic heißt.
„Wir haben herausgefunden, dass sich all diese Faktoren auf das Mikrobiom des Fortpflanzungstrakts auswirken, und haben außerdem die Postmenopause als entscheidenden Faktor ermittelt; jetzt wollen wir die potenzielle praktische Anwendung dieses Wissens erörtern, da dies neue Ansätze für die derzeit herrschenden Missverhältnisse in Sachen Gebärmutterkrebs liefern könnte“, erläutert Walther-Antonio in der Mitteilung. (eb)