Welt-Nichtrauchertag: Jugendliche Raucher gefährden ihre Knochen

GENT (ikr). Schlechte Perspektiven für die Knochen junger Männer, die schon früh rauchen: Die Frakturrate ist bei ihnen doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.

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Die Jugend steht heute im Fokus des Welt-Nichtrauchertages.

Die Jugend steht heute im Fokus des Welt-Nichtrauchertages.

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Dass Rauchen nicht nur der Lunge schadet, daran erinnert am heutigen Welt-Nichtrauchertag eine aktuelle Studie der Uni Gent in Belgien. Forscher haben dazu bei 677 männlichen Zwillingen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren, also im Alter der höchsten Knochenmasse, den Zustand der Knochen untersucht. So wurde die Knochenmineraldichte an Lendenwirbelsäule und Hüfte gemessen. Auch die Trabekeldichte und die Corticalis-Dicke an Hand- und Sprunggelenk wurden ermittelt. Außerdem wurden die jungen Männer nach Frakturen in der Anamnese befragt (JBMR 25, 2010, 379). Dabei stellte sich heraus: 219 Studienteilnehmer (33 Prozent) gaben an, bereits mindestens eine Fraktur gehabt zu haben. Davon erlitten 16 Prozent eine Fraktur des Handgelenks. Die meisten Brüche ereigneten sich beim Sport.

Bei Rauchern war die Rate der nach Beginn des Rauchens erfolgten Brüche um 81 Prozent höher als bei Nichtrauchern. Die höchste Frakturrate hatten Männer, die bereits mit 16 Jahren oder sogar früher mit dem Rauchen begannen. Sie erlitten nach dem Start des Rauchens doppelt so viele Brüche wie Nichtraucher. Nicht erhöht war die Frakturrate hingegen bei denjenigen Männern, die erst nach dem 16. Lebensjahr anfingen zu rauchen. Eine Erklärung: Die Knochendichte war bei den Männern, die früh mit dem Rauchen begonnen hatten, signifikant niedriger als bei Nichtrauchern.

Möglicherweise werde durch das Rauchen die Aktivität von Sexualsteroiden beeinflusst und dadurch wiederum der Aufbau der Knochenmasse. So haben Raucherinnen in der Prämenopause niedrigere Östrogenspiegel als Nichtraucherinnen.

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