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Zuerst AstraZeneca-Vakzine, dann boosten mit mRNA-Impfstoff?
Ist es möglich und lohnt es sich, nach einer Corona-Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine zu einem späteren Zeitpunkt mit einem mRNA-Impfstoff nachzuimpfen? Erste klinische Studien dazu laufen bereits.
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Mit den bisher verfügbaren COVID-19-Vakzinen wird zwei Mal geimpft, um einen Impfschutz zu erlangen. Bringt nach abgeschlossener Impfserie mit der AstraZeneca-Vakzine eine spätere dritte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff Vorteile?
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Berlin. Nach einer Immunisierung mit dem AstraZeneca-Impfstoff ist laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu einem späteren Zeitpunkt eine Nachimpfung mit einem anderen Wirkstoff denkbar. Das sei „problemlos möglich“, falls etwa am Ende des Jahres alle Impfwilligen geimpft seien und noch Impfstoff verfügbar sei, sagte der CDU-Politiker am Samstag bei einer Fragerunde mit Bürgern.
Der Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, schränkte allerdings ein, dass bislang noch nichts darüber bekannt sei, „ob man später dann einen anderen Impfstoff nehmen kann, um nochmal vielleicht in einem Jahr die entsprechende Schutzwirkung zu boosten“. Es hätten aber bereits klinische Studien dazu begonnen.
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Die Frage nach einer Nachimpfung mit einem anderen Mittel steht im Raum, weil der Wirkstoff von AstraZeneca eine geringere Wirksamkeit hat als die anderen beiden in der EU zugelassenen Impfstoffe von Moderna und BioNTech/Pfizer.
Vor einigen Tagen hatte bereits Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, eine spätere Nachimpfung vorgeschlagen. „Man kann die Immunität, die man mit dem AstraZeneca-Impfstoff ausgelöst hat, ohne Probleme mit einem mRNA-Impfstoff später noch einmal verstärken.“ (dpa)