Bilanz
1,8 Millionen Corona-Impfungen in den 28 Zentren von Schleswig-Holstein
Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) ist voll des Lobes für die Mitarbeiter der 28 Corona-Impfzentren, deren Pforten am Sonntag schließen. Nach einer ersten Hochrechnung kostete eine Impfung in einem Zentrum im Schnitt 32 Euro.
Veröffentlicht:Kiel. Am 26. September ist Schluss in den schleswig-holsteinischen Impfzentren – danach wird ausschließlich in Praxen, Betrieben, Kliniken und von mobilen Teams gegen Corona geimpft. Die Bilanz: rund 1,8 Millionen Impfungen in den 28 Zentren.
Landesgesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) sparte in seiner Bilanz nicht mit Lob. Er sprach von einem „Einsatz, an den man sich noch lange erinnern wird“, einem „beispiellosen Kraftakt“ und dankte allen in den Zentren aktiven Helfern – unter anderem 1684 Ärzten, 564 Bundeswehrsoldaten, 848 DRK- und 270 Johanniter-Mitarbeitern, die zusammengerechnet 417.155 Dienststunden in den Zentren verbrachten.
Land hat eine der höchsten Impfquoten
Ihren Betrieb konnten die Zentren am 4. Januar mit den ersten Impfstoff-Lieferungen aufnehmen, zuvor hatten Land, KV, Bundeswehr, THW und weitere Beteiligte die Strukturen innerhalb kürzester Zeit aufgebaut.
Das Ergebnis kann sich aus Gargs Sicht sehen lassen. „Schleswig-Holstein hat auch dank der Impfzentren eine der höchsten Impfquoten“, sagte Garg. Aktuell sind im Norden 68,4 Prozent der Menschen vollständig geimpft, mehr als 30.000 Menschen haben inzwischen eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Wie wichtig die Zentren für die jeweilige Stadt oder Region waren, machte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) deutlich. Er bezeichnete das Kieler Impfzentrum für die zurückliegenden Monate als „einen der wichtigsten Orte unserer Stadt.“ Er hob hervor, dass zu den vielfältigen Aufgaben der Helfer auch gehörte, dass sie die Ängste vieler Menschen ernst nahmen und Probleme aus dem Weg räumten.
Jede Impfung kostete 32 Euro
Die Kosten für den Betrieb der Impfzentren in Höhe von rund 66 Millionen Euro werden laut Ministerium je zur Hälfte von Bund und Land getragen. Nach einer ersten Hochrechnung geht man von 32 Euro Kosten je Impfung aus, wenn die Arbeit der mobilen Teams eingerechnet wird.
Deren flexibler Einsatz ermöglichte die frühe Impfung vulnerabler Gruppen etwa in Pflegeheimen. Später wurden sie für niedrigschwellige Einsätze zum Beispiel an Hochschulen, Schulen, Einkaufszentren und in einer Kooperation mit einzelnen Kommunen benötigt.
So wurden allein im Rahmen von Quartiersimpfungen zwischen dem 10. Juni und dem 18. August an 350 unterschiedlichen Standorten 50.000 Impfungen vorgenommen. An Schulen impften die mobilen Teams 20.000 Mal. Seit Beginn ihrer Arbeit nahmen die mobilen Teams insgesamt 274.684 Impfungen vor.
Neue temporäre Impfstellen
Die Schließung der Impfzentren soll nicht als Signal missverstanden werden, dass nicht mehr geimpft wird. Garg verwies ausdrücklich darauf, dass Impfmöglichkeiten über das Regelsystem – niedergelassene Vertrags- und Privatärzte, Betriebsärzte und Krankenhäuser – weiterhin bestehen. Impfende Praxen finden die Schleswig-Holsteiner unter https://arztsuche.kvsh.de/.
Sollte darüber hinaus Bedarf für weitere Impfungen bestehen, könnten kurzfristig in Absprache mit der KV wieder zusätzliche Strukturen geschaffen werden. Neue temporäre Impfstellen sollen ab Oktober unter www.impfen-sh.de bekannt gegeben werden.