Aus Chaos gelernt

Brandenburg verschickt Impf-Einladungen an Ü85-Bürger

Der zweite Anlauf soll sitzen: Nach dem Durcheinander im Januar lädt Brandenburg Menschen über 85 Jahre nun per Brief zur Corona-Impfung ein.

Benjamin LassiweVon Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:
Sagt, das Ministerium habe aus den Erfahrungen mit den Impfeinladungen im Januar gelernt: Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Sagt, das Ministerium habe aus den Erfahrungen mit den Impfeinladungen im Januar gelernt: Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© Soeren Stache/dpa

Potsdam. Das Land Brandenburg hat am Freitag mit dem Versand persönlicher Impfeinladungen an Senioren begonnen, die zu Hause leben und bislang noch nicht geimpft wurden.

Wie das Potsdamer Gesundheitsministerium mitteilte, seien die ersten 17.000 Briefe an über 85-Jährige am Freitag verschickt worden. Weitere 35.000 Briefe sollen in der kommenden Woche folgen. Sie haben dann die Möglichkeit, über eine Sonderrufnummer ihren individuellen Impftermin zu vereinbaren.

Das Land hatte ursprünglich alle über 80-Jährige aufgefordert, unter der 116117 einen Termin zu vereinbaren. Das hatte Anfang Januar jedoch zu größtmöglichem Chaos geführt. „Aus unseren Erfahrungen mit der Terminvergabe Anfang Januar haben wir gelernt“, sagte Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Freitag.

„Deshalb erhalten nicht alle gleichzeitig einen Brief, sondern werden nach und nach angeschrieben, damit es zu keinen unnötigen Wartezeiten am Telefon kommt.“ Brandenburgs KV-Chef Dr. Peter Noack, erklärte, die 116117 solle künftig wieder für den Ärztlichen Notdienst freigehalten werden.

Online-Terminvergabe für Jüngere gestartet

Unterdessen startete Brandenburg auch eine Online-Impfterminvergabe: Auf der Website www.impfterminservice.de können Brandenburger zwischen 18 und 64 Jahren, die dazu berechtigt sind, einenTermin für die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff vereinbaren. Hierzu wurden zunächst 11.280 Termine für eine Online-Buchung freigeschaltet.

Berechtigt für die Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine sind derzeit Pflegekräfte in der ambulanten Pflege, die an einer Vorerkrankung leiden und über ein entsprechendes ärztliches Zeugnis verfügen. Für die Anmeldung von Lehrern und Erziehern, die ebenfalls mit der AstraZeneca-Vakzine geimpft werden sollen, laufen derzeit hingegen noch die Abstimmungen zwischen dem Bildungs- und dem Gesundheitsministerium.

Ab März soll auch in Hausarztpraxen geimpft werden

In Brandenburg laufen derzeit mehrere Impfangebote parallel: Die rund 9000 über 80-Jährigen, deren Impftermine im Januar wegen Impfstoffmangels verschoben werden mussten, haben vom Callcenter der KV nun einen neuen Impftermin erhalten. Sie werden ebenso wie die nun angeschriebenen über 80-Jährigen mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna in den Impfzentren geimpft.

Die mRNA-Vakzine sollen auch zum Einsatz kommen, wenn nach Abschluss der Impfungen in den Seniorenheimen auch andere Pflegeeinrichtungen, etwa Demenz-WGs, an der Reihe sind. Mit dem Impfstoff von AstraZeneca werden hingegen Klinikbeschäftigte in den Krankenhäusern und Pflegekräfte geimpft, die sich über eine Sonderrufnummer anmelden können. Schließlich soll ab Anfang März ein Modellprojekt zum Impfen in den Hausarztpraxen starten, an dem zunächst fünf, später bis zu 50 Praxen teilnehmen sollen.

Mehr zum Thema

Zusammenarbeit im stationären Sektor

Kliniken in Guben und Cottbus kooperieren

Arbeitsgruppe geht an den Start

Brandenburg will Krankenhausreform nun doch umsetzen

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signi?kant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schla?atenz (a) und Schlafe?zienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025