KV-Auswertung

Corona beschert Thüringen viel mehr Anrufe bei der Terminservicestelle

Das Pandemiejahr 2020 hat der Terminservicestelle (TSS) in Thüringen viele Anruferfragen gebracht – und Terminabsagen. Trotzdem ist die Zahl der vermittelten Arzttermine nahezu konstant geblieben.

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Während der Pandemie hat die Terminservicestelle der KV Thüringen 2020 deutlich mehr Anrufe erhalten. Die Terminvergabe blieb in etwa konstant. (Symbolbild mit Fotomodell)

Während der Pandemie hat die Terminservicestelle der KV Thüringen 2020 deutlich mehr Anrufe erhalten. Die Terminvergabe blieb in etwa konstant. (Symbolbild mit Fotomodell)

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Weimar. Die Zahl der über die TSS vermittelten Facharzttermine ist in Thüringen im vergangenen Jahr annähernd konstant geblieben, die Anrufzahlen insgesamt schossen jedoch deutlich in die Höhe. Wie 2019 wurden 2020 rund 10 .400 Facharzttermine vermittelt, das geht aus einer Auflistung der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) hervor.

Besonders gefragt waren – wie schon in den Vorjahren – Termine bei Augenärzten und Rheumatologen. Darüber hinaus erhielten 3343 Menschen einen Termin bei Psychotherapeuten. 456 Anrufern half die Servicestelle zudem, einen Haus- oder Kinderarzt zu finden.

Viele Absagen wegen Corona

Dabei meldeten sich Anrufer nicht nur, um Termine zu vereinbaren. Besonders im ersten Halbjahr, also der ersten Pandemie-Welle, cancelten deutlich mehr Menschen vermittelte Termine. Die Zahl der Absagen sei dreimal so hoch gewesen wie in den ersten zwei Quartalen 2019. Insgesamt sagten im Laufe des vergangenen Jahres 845 Patienten die vermittelten Termine wieder ab. 2019 waren es 498.

Allerdings ist das „Kerngeschäft“ der Servicestelle im ersten Jahr der Corona-Pandemie von einer Vielzahl von Anrufen überlagert worden, die nach KVT-Einschätzung augenscheinlich nichts mit Terminwünschen zu tun hatte. Dies sorgte dafür, dass die Zahl der Anrufe von knapp 27 .000 im Jahr 2019 auf mehr als 43 .300 in die Höhe schoss. Mehr als zwei Drittel davon – gut 28 .000 – hingen mit anderen Anliegen zusammen. 2019 hatten sich deswegen lediglich 12 .700 Menschen gemeldet.

Viele Fragen zu COVID-19 an TSS-Mitarbeiter

Zu vermuten sei, dass die Terminvermittlung für alle möglichen Anfragen rund um die Corona-Pandemie genutzt worden sei, sagte ein Sprecher. Die Servicestelle ist seit dem vergangenen Jahr unter der zentralen kassenärztlichen Bereitschaftsdienstnummer 116 117 zu erreichen.

Unterdessen bietet nach Angaben von KVT-Vizevorstandschef Thomas Schröter ein Großteil der gesetzlich zu mindestens fünf offenen Sprechstunden pro Woche verpflichteten Fachärzte einen deutlich größeren Anteil an. Die Verpflichtung gilt für Augenärzte, Chirurgen, Gynäkologen, Dermatologen, HNO-Ärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Neurochirurgen, Neurologen, Orthopäden, Urologen und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie.

Im Schnitt seien in diesen Fachgebieten 70 Prozent der Vertragsärzte freiwillig bereit, mindestens 25 offene Sprechstunden pro Woche anzubieten. Das betrifft zum Beispiel 77 Prozent der Orthopäden und 70 Prozent der Augenärzte. „Das ist für uns ein überraschender Befund“, sagte Schröter dazu in der jüngsten Sitzung der Vertreterversammlung. (zei)

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