Folgen des Klimawandels
Infektionskrankheiten: Präventives Monitoring von Stechmücken in Bayern gestartet
In Bayern will man mehr über die Verbreitung invasiver Stechmücken durch den Klimawandel wissen. Untersucht wird zunächst, wie ein entsprechendes Monitoring-Netzwerk aussehen könnte.
Veröffentlicht:Oberschleißheim. Die erste Mückenfalle steht auf dem Gelände des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim nahe München. Aufgestellt hatte sie Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek persönlich. Damit gab er den Startschuss zur Studie „Präventives Monitoring von Stechmücken in Bayern im Klimawandel“ – ein gemeinsames Projekt von Gesundheits- und Umweltministerium.
Die klimatischen Veränderungen führten dazu, dass sich fremde, invasive Mückenarten in Bayern ausbreiten könnten. Damit steige das Risiko, dass Krankheiten wie beispielsweise Dengue-Fieber oder Chikungunya auch hierzulande übertragen werden könnten, wird der CSU-Politiker in einer Pressemitteilung zitiert.
Lebendfallen und Eiablagefallen
Ein prominentes Beispiel für eine gebietsfremde, sich erfolgreich verbreitende Stechmückenart ist die ursprünglich in Südostasien beheimatete Asiatische Tigermücke. Bislang allerdings wurden solche vereinzelten Funde vor allem durch Informationen aus der Bevölkerung bekannt. Nun sollen adulte Stechmücken beziehungsweise deren Eier mit Hilfe von Lebendfallen und Eiablagefallen gefangen, gesammelt und bestimmt werden.
Die Funde gebietsfremder Arten sollen dokumentiert, geo-referenziert und mit Meldungen entsprechender Erkrankungen abgeglichen werden. Durch das systematische, präventive und kontinuierliche Mückenmonitoring erhofft man sich im Freistaat einen Überblick sowohl über gebietsfremde Mückenarten als auch über bereits etablierte Populationen.
Netzwerk für systematisches Monitoring
Bis Ende 2023 soll im Rahmen der bayernweiten Machbarkeitsstudie zunächst untersucht werden, unter welchen Bedingungen ein Netzwerk zum präventiven und systematischen Monitoring gebietsfremder Mückenarten aufgebaut werden kann. Durchgeführt wird diese am LGL, dort arbeiteten Experten für umweltbezogenen Gesundheitsschutz, Infektiologen und Parasitologen Hand in Hand, erklärt dessen Präsident Professor Christian Weidner. (mic)
Studiendetails unter www.lgl.bayern.de/forschung/forschung_gesundheit/fp_moskito.htm