Nach massiver Kritik

Landtag bewilligt 400 Millionen Euro für Unimedizin in Rostock und Greifwald

Versorgungsprobleme an der Uniklinik Rostock sorgen derzeit für Aufsehen. Jetzt gibt der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern Gelder frei. Unterdessen sind auch niedergelassene Pädiater aktiv geworden.

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Die Kliniken in Rostock und Greifswald sollen vom Land mehr Geld erhalten. Doch der Konflikt um die Versorgungslage an der Rostocker Unimedizin kommt nicht zur Ruhe.

Die Kliniken in Rostock und Greifswald sollen vom Land mehr Geld erhalten. Doch der Konflikt um die Versorgungslage an der Rostocker Unimedizin kommt nicht zur Ruhe.

© Bernd Wüstneck / dpa-Zentralbild

Schwerin. Der Finanzausschuss des Landtages in Mecklenburg-Vorpommern hat 400 Millionen Euro für die beiden Universitätsmedizin-Standorte in Rostock und Greifswald freigegeben. Derzeit ist die Uniklinik in Rostock wegen Versorgungsproblemen in den Schlagzeilen.

Mit den Mitteln könnten bauliche Investitionskonzepte, die insbesondere in Rostock von vielen als dringlich angesehen werden, umgesetzt werden. CDU-Finanzpolitiker Egbert Liskow sprach von einer „schwierigen baulichen Situation“ in Rostock, die nun zumindest langfristig aufgelöst werden könne. Er zeigte die Perspektive auf, den Rostocker Standort Schillingallee zu einem Zentralcampus zu entwickeln, der den aktuellen Anforderungen entspricht – mit kurzen Wegen und moderner Infrastruktur.

Unikliniken können selbst über Verwendung entscheiden

Sein SPD-Pendant Tilo Gundlack erinnerte daran, dass die Mittel flexibel einsetzbar sind. Das bedeutet: Die Universitätskliniken können selbst entscheiden, wie sie die Mittel verwenden. Neben den 400 Millionen Euro stehen nach seinen Angaben bis 2027 weitere 80 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Verfügung.

Auch nach seiner Wahrnehmung ist die Uniklinik in Rostock über zu viele Stellen verteilt. Zugleich versuchte Gundlack, dessen Parteikollegen Manuela Schwesig (Ministerpräsidentin), Bettina Martin (Wissenschaftsministerin) und Mathias Brodkorb (Aufsichtsratschef) von ärztlicher Seite wegen der Zustände in Rostock kritisiert werden, die Aufmerksamkeit auf die Verantwortlichen in der Klinik selbst zu lenken.

Petition von niedergelassenen Pädiatern

„Um das Ziel tatsächlich zu erreichen, muss auch die Uni-Medizin Rostock mit an diesem Strang ziehen und endlich Prioritäten setzen und die von ihr eingebrachte Idee des Ein-Campus-Standortes kontinuierlich vertreten“, sagte Gundlack.

Unterdessen haben laut NDR in Rostock niedergelassene Pädiater eine Petition an die Landesregierung geschickt, mit der sie sich für neue Strukturen und mehr ärztliches Personal an der Rostocker Unimedizin einsetzen. In die Schlagzeilen geraten war die Situation an der Klinik durch einen Brandbrief von über 40 Rostocker Chefärzten, in welchem sie auf die Zustände in ihrem Haus aufmerksam machen. (di)
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