Mecklenburg-Vorpommern
Ministerin Drese fordert mehr Hilfe für Long-COVID-Betroffene

Fordert einen weiteren Ausbau der Versorgungsstrukturen für Post- und Long-COVID-Patienten: Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD).
© Jens Büttner/dpa
Greifswald. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sieht Bedarf für mehr Forschung und Therapiemöglichkeiten zu Long-COVID. Sie fordert einen Ausbau der Versorgungsstrukturen und finanzielle Hilfe für Betroffene.
„Nur so kann auch die finanzielle Lücke bei Diagnostik und Behandlung geschlossen und allen Betroffenen bestmöglich geholfen werden,“ sagte Drese bei einem Besuch der Long-COVID-Ambulanz der Universitätsmedizin Greifswald.
Aktuell liege die finanzielle Lücke zwischen Erstattung und den tatsächlichen Kosten bei einer Maximaldiagnostik bei Long-COVID nach ihren Angaben bei über 1.000 Euro pro Fall. „Dank der Unterstützung des Landes müssen diese Kosten in Mecklenburg-Vorpommern nicht von den Patientinnen und Patienten getragen werden,“ betonte die Ministerin.
Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens vier Prozent aller von einer Infektion mit dem Corona-Virus Betroffenen an Post oder Long-COVID erkranken. Bisher ist die Versorgung der Betroffenen kein Teil der Regelversorgung für Versicherte.
Noch zahlreiche Patienten auf der Warteliste
Greifswald hatte im Februar 2021 eine eigene Ambulanz für Post und Long-COVID-Betroffene eingerichtet. Seitdem haben sich dort 293 Patienten vorgestellt, von denen 37 stationär behandelt werden mussten. Auf der Warteliste für einen Sprechstundentermin befinden sich 160 Patienten.
Um Patienten besser helfen zu können, ist es nach Ansicht von Greifswalds Ambulanz-Leiterin Professorin Anke Steinmetz sinnvoll, die Krankheitsmechanismen besser zu verstehen, die Wartezeiten der Post COVID-Ambulanzen zu reduzieren und individuelle Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.
Im November hatte der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern eine Förderung der Universitätsmedizin in Greifswald und in Rostock in Höhe von 2,5 Millionen Euro beschlossen. Die Mittel sind für die Forschung zu Long-COVID als auch für die Behandlung vorgesehen. (di)