Internationale Forschung

Pandemie-Zufall sorgt für Erfolg gegen Pilzinfektionen in Jena

Ein Forscher strandet während der Corona-Pandemie in Jena. Aus der Not macht er eine Tugend. Und nun gibt es neue Hoffnung im Kampf gegen potenziell tödliche Infektionen.

Veröffentlicht:
Laborkittel hingen im Biotech-Center des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, dem Hans-Knöll-Institut, am Tag der Eröffnung im Jahr 2022 (Archivbild). Das moderne Forschungsgebäude bietet auf über 2.000 Quadratmetern Platz für insgesamt 80 Beschäftigte. Die Forschungsgruppen sollen neue Wirkstoffe und Therapiekonzepte im Kampf gegen Infektionskrankheiten und um sich greifende Antibiotika-Resistenzen auf Grundlage biotechnologischer Verfahren entwickeln. Eine in der Pandemie-Zeit zufällig ausgelöste Forschungskooperation könnte nun zu einem Erfolg führen.

Laborkittel hingen im Biotech-Center des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, dem Hans-Knöll-Institut, am Tag der Eröffnung im Jahr 2022 (Archivbild). Das moderne Forschungsgebäude bietet auf über 2.000 Quadratmetern Platz für insgesamt 80 Beschäftigte. Die Forschungsgruppen sollen neue Wirkstoffe und Therapiekonzepte im Kampf gegen Infektionskrankheiten und um sich greifende Antibiotika-Resistenzen auf Grundlage biotechnologischer Verfahren entwickeln. Eine in der Pandemie-Zeit zufällig ausgelöste Forschungskooperation könnte nun zu einem Erfolg führen.

© Martin Schutt / dpa

Jena. Dank eines Zufalls in der Corona-Zeit gibt es nun neue Hoffnung im Kampf gegen häufig tödliche Pilzinfektionen. Ein Chemieingenieur-Doktorand der australischen University of New South Wales sei während der Pandemie in Deutschland gewesen, als Australien seine Grenzen schloss, teilte das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie in Jena mit.

Er habe daraufhin seine Forschungstätigkeit an das Institut verlagert, wo er dort arbeitende Mikrobiologen mit seiner chemischen Sicht bereichert habe. Dadurch habe es nicht nur neue Forschungsansätze gegeben. Auch eine Zusammenarbeit von Forschern in Deutschland und Australien sei dadurch ausgelöst worden.

Das Ergebnis: Die Forscherinnen und Forschern entwickelten mehrere synthetische Polymere, also chemische Stoffe, die gegen den Hefepilz „Candida albicans“ helfen.

Eines dieser Polymere habe zusammen mit dem Medikament Caspofungin sehr effektiv gegen den Pilz gewirkt. Bei Mottenlarven sei die Überlebensrate in Laborversuchen deutlich verbessert worden. Ob auch Menschen die Therapie vertragen, müsse noch untersucht werden, hieß es. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in der Zeitschrift „Nature Communications“. (dpa)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Corona-Pandemie

Lockdowns: Ein hoher Preis für den Nachwuchs

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

IC/BPS

Zystitis: Mythen, Risiken, neue Empfehlungen

Lesetipps
Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass der Weg hin zu einer institutionalisierten Unterstützungskultur zwar noch weit sei, sich aber lohnen könne und zwar nicht nur für das psychische Wohlbefinden der chirurgischen Teams, sondern auch zum Wohle der Patienten und Patientinnen.

© Wosunan / stock.adobe.com

Umfrage in deutschen Unikliniken

Nach Zwischenfällen im OP mangelt es an Unterstützung