AOK Nordost und KV Berlin
Pieks für Patienten, Bonbon für Ärzte
Mit dem Versorgungsangebot „Impfen zu Hause“ der KV Berlin und AOK Nordost sollen die Anzahl der Hausbesuche und die Impfquote während der Coronavirus-Pandemie gesteigert werden.
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Impfen im häuslichen Umfeld, das soll für bestimmte Patientengruppen in Berlin nach Vereinbarung der KV und der AOK Nordost nun möglich sein.
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Berlin. Versicherte der AOK Nordost, die eine Arztpraxis alleine nicht aufsuchen können, etwa aufgrund des Pflegegrades oder einer Gehunfähigkeit, können sich zu Hause impfen lassen.
Mit dem neuen Versorgungsangebot „Impfen zu Hause“ der KV Berlin und AOK Nordost sollen unnötige Infektionen sowie gefährliche Doppelinfektionen während der Pandemie vermieden werden. Im Oktober wurde die Vereinbarung rückwirkend zum 1. September getroffen. Ärzte können die Leistung daher in der KV Region Berlin auch rückwirkend abrechnen.
„Mit dem Projekt „Impfen zu Hause“ verfolgen die AOK Nordost und die KV Berlin das Ziel, die in dieser Vereinbarung betreffenden Impfquoten weiter zu steigern und damit Betroffene besonders zu schützen“, erklärt Matthias Gabriel, Pressesprecher der AOK Nordost, gegenüber der „Ärzte Zeitung“. Zudem sollen Hausbesuche erhöht werden, wie es das Ziel in der vertragsärztlichen Versorgung sei.
Zuschlag für jede STIKO-Impfung
Ärzte bekommen für die Impfung zu Hause und den damit verbundenen Mehraufwand wie Prüfung des Impfstatus‘ einen extrabudgetären Zuschlag. Der Zuschlag je häuslicher Schutzimpfung beträgt 6,00 Euro (nach GOP 01410/01413: SNR 90000), bei mehr als 50 Hausbesuchen (GOP 01410) pro Quartal sinkt der Zuschlag auf 3,00 Euro (SNR 90001) je Impfung.
Die ausgewählten Schutzimpfungen, die in der Vereinbarung enthalten sind, folgen der Schutzimpfungs-Richtlinie des GBA und den Empfehlungen der STIKO: Die Zuschläge gibt es dmanch für Impfungen gegen Influenza, Pneumokokken, Pertussis, Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis.
Diese Krankheiten belasten das Immunsystem zusätzlich und sind besonders gefährlich für Corona-Risikogruppen wie Senioren und chronisch Kranke. Bei einer Infektion mit COVID-19 käme das Immunsystem schnell an seine Grenzen. (mas)