Studie

Rostocker Forscher: Urlaube waren Treiber der Corona-Pandemie

Forscher haben sozioökonomische Faktoren bei der Verbreitung des Coronavirus analysiert. Ergebnis: Die COVID-19-Pandemie hat sich von wohlhabenderen Gegenden in Süddeutschland in ländlichere sowie ärmere Regionen ausgebreitet.

Veröffentlicht:

Rostock. Ein Team um die Wissenschaftlerin Gabriele Doblhammer hat die sozioökonomischen Faktoren bei der Verbreitung des Coronavirus in unterschiedlichen Regionen während der ersten beiden Wellen untersucht. Hierzu gehören Bildung, Einkommen, Gesundheit, Mobilität, Alter und Geschlecht. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die erste COVID-19-Welle als Krankheit in wohlhabenderen ländlichen Kreisen in Süddeutschland begann und erst im Verlauf der ersten Welle in ärmere städtische und ländliche Kreise vordrang“, sagte die Professorin, die den Lehrstuhl für Soziologie und Demografie an der Universität Rostock leitet. Insgesamt erwarten die Forscher für den Herbst ein ähnliches Pandemiegeschehen.

Den Ergebnissen der Studie zufolge war die Ausbreitung der Pandemie zunächst durch Teile der Bevölkerung mit hoher Mobilität bestimmt – zum Beispiel durch Urlaube. Und sie verlagerte sich im Anschluss in die systemrelevanten und vulnerablen Gruppen wie Pflegepersonal und Ältere.

Laut Daniel Kreft, der als Postdoc an der Forschung beteiligt war, hat das Team etablierte Algorithmen aus dem maschinellen Lernen auf die Sozialwissenschaft übertragen. Deren Ergebnisse könnten künftig auch zur Vorhersage der Corona-Ausbreitung genutzt werden. (dpa)
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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 19.04.202210:20 Uhr

Die Idee: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die erste COVID-19-Welle als Krankheit in wohlhabenderen ländlichen Kreisen in Süddeutschland begann und erst im Verlauf der ersten Welle in ärmere städtische und ländliche Kreise vordrang“, von Frau Professor Gabriele Doblhammer et al., Lehrstuhl für Soziologie und Demografie an der Universität Rostock ist an Naivität, falschen Annahmen und abwegigen Schlussfolgerungen kaum zu überbieten.

Ausgeblendet werden bei der Pandemie-Verbreitung beengte Wohnverhältnisse in Ballungszentren und sozialen Brennpunkten, die fleischverarbeitende Industrie, fehlende Schutzmasken, mangelhafte Schutzausrüstungen und nicht zuletzt österreichische Wintersport-Hotspots, die selbst in Island und Skandinavien registriert wurden, lange bevor bei uns örtliche Behörden endlich aufgeschreckt aufwachten.

Hohe Mobilität, Flugreisen und Urlaube beschreiben völlig unzutreffend den Ursprung in Deutschland mit einer Fortbildung in München und einer infizierten chinesischen Mitarbeiterin. Dass sich im Anschluss die Pandemie in die systemrelevanten und vulnerablen Gruppen wie Pflegepersonal und Ältere bzw. Pflegeheime ausbreitete, hat nun aber mit einem herbeifantasierten "dass die erste COVID-19-Welle als Krankheit in wohlhabenderen ländlichen Kreisen in Süddeutschland begann und erst im Verlauf der ersten Welle in ärmere städtische und ländliche Kreise vordrang", nicht das Geringste zu tun.

Das Team von Frau Professor Gabriele Doblhammer hat wohl irrtümlich und fehleinschätzend angeblich etablierte Algorithmen aus dem maschinellen Lernen auf die Sozialwissenschaft übertragen wollen und ist damit grandios gescheitert.

wird fortgesetzt...

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