Neue Einschränkungen
Schleswig-Holstein verschärft Corona-Regeln
Schleswig-Holstein liegt mit seinen Inzidenzwerten noch unter dem Bundesschnitt. Damit das so bleibt, gelten ab dem Wochenende strikte Vorgaben für Gastronomen, Veranstaltungen und den Amateursport.
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Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) appelliert an die Bürger im Norden, die neuen Obergrenzen nicht „auszutesten“.
© Wolfgang Schmidt/dpa
Kiel. Schon vor der Konferenz der Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochmittag hat Schleswig-Holstein Nägel mit Köpfen gemacht und deutlich verschärfte Corona-Regeln beschlossen.
Ab dem Wochenende gilt das neue Regelwerk im Norden landesweit – selbst in den Kreisen, die noch unter dem Inzidenzwert von 35 pro 100.000 Einwohner liegen (siehe nachfolgende Karte).
Bei dem Regelwerk steht die Zahl „zehn“ im Mittelpunkt als der Wert, an dem sich alle orientieren sollen. Diese Zahl an Teilnehmern gilt als Obergrenze für Veranstaltungen mit Gruppenaktivitäten wie etwa private Feiern, Treffen oder Kontaktsport. Der Spielbetrieb im Amateurbereich ruht vorerst.
Für die Gastronomie gilt eine Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr und ein Alkoholverbot, das auch in Supermärkten und an Tankstellen eingehalten werden muss.
Neue Vorgaben gelten für drei Wochen
Die Maskenpflicht in den Schulen für Schüler ab der 5. Klasse auch im Unterricht wird verlängert. Ab einem Inzidenzwert von 50 müssen künftig auch Grundschüler im Unterricht die Maske aufbehalten. Erlaubt bleibt der Profisport, wenn dort die entsprechenden Testkonzepte vorliegen. Dort sind maximal 100 Zuschauer möglich.
Möglich sind auch noch Veranstaltungen, die Markt- oder Sitzungscharakter haben. Diese dürfen noch mit bis zu 100 Menschen stattfinden, wenn die entsprechenden Hygiene- und Abstandskonzepte eingehalten werden. Die neue Landesverordnung tritt am Wochenende in Kraft und soll vorerst für drei Wochen gelten.
Bundesland liegt zwölf Tage hinter der Welle
Mit den verschärften Maßnahmen hofft Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), den im Bundesvergleich unterdurchschnittlichen Inzidenzwert niedrig halten zu können. Nach seinen Angaben liegt das Bundesland mit seinen Corona-Zahlen zwölf Tage hinter dem Bundesdurchschnitt.
„Unser Ziel ist es, die Lage im Griff zu behalten, dazu müssen wir jetzt reagieren“, begründete Günther sein Vorpreschen. Er appellierte zugleich an die Schleswig-Holsteiner, die festgesetzten Obergrenzen „nicht auszureizen, sondern sich lieber mit weniger Personen zu treffen“.
Günther kündigte an, dass die Beschlüsse der Videokonferenz mit der Bundeskanzlerin noch in die Landesverordnung einfließen könnten.