Förderprojekts CoFit II
Telemedizin-Netz soll COVID-Expertise in Baden-Württemberg streuen
In Baden-Württemberg soll über ein Telemedizin-Netz die Expertise für die COVID-und Post-COVID-Behandlung in Kliniken in die Fläche gebracht werden.
Veröffentlicht:Stuttgart. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Einrichtung eines telemedizinischen Intensiv- und Post-COVID-Netzwerks mit 1,5 Millionen Euro. Das Landeskabinett genehmigte am Dienstag die Anträge des Uniklinikums Freiburg und der RKH-Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim.
Sechs sogenannte Koordinationskrankenhäuser in Heidelberg, Freiburg, Tübingen, Ulm, Karlsruhe und Ludwigsburg/Stuttgart sowie vier weitere Großkrankenhäuser sollen zu Telemedizin-Zentralen ausgebaut werden. Auf der Empfängerseite sollen 75 vor allem kleinere Kliniken für die Intensivstationen mobile Telemedizineinheiten erhalten.
Ziel des Förderprojekts CoFit II sei es, hochspezialisierte Ärzte und Patienten auch in der Fläche zusammenzubringen. Bislang gebe es nur wenige Nachsorgeambulanzen für COVID-Patienten, sagte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne).
Zustimmung von der Techniker
Die Erforschung von Corona-Folgeerkrankungen fördert das Land an den vier Unikliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm. Gerade kleinere Kliniken könnten von dem Aufbau dieses Netzwerks profitieren, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
Die Techniker Krankenkasse (TK) begrüßt den Aufbau eines telemedizinischen Netzes für die Behandlung von COVID-Patienten in Baden-Württemberg. Das Projekt dürfe aber keine Insellösung bleiben, sondern müsse die Vorstufe für ein umfassendes telemedizinisches Versorgungsnetz werden, mahnte Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung.
Geboten sei es, neben Kliniken auch niedergelassene Ärzte sowie weitere Einrichtungen im Gesundheitswesen in das Netz einzubinden. Geld dafür sei „in bislang noch nie da gewesener Höhe vorhanden“, sagte Mussa.
75
Krankenhäuser in Baden-Württemberg sollen mobile Telemedizineinheiten erhalten. Ihre Expertise teilen in dem Projekt sechs Koordinationskrankenhäuser sowie vier weitere Großkrankenhäuser.
Denn mit dem „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“, das die große Koalition im Juni vergangenen Jahres beschlossen hat, wird unter anderem eine bessere digitale Infrastruktur der Krankenhäuser allein mit bundesweit drei Milliarden Euro vom Bund gefördert, von den Länder stammen nochmals 1,3 Milliarden Euro.
Für Baden-Württemberg kommen so anteilig Fördermittel von 500 Millionen Euro zusammen. Allerdings können die Länder entsprechende Anträge von Kliniken nur noch bis Jahresende beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) stellen.