Baden-Württemberg

Verbund statt Fusion: Pläne für Uniklinik Mannheim-Heidelberg frühestens 2023

Eine Fusion soll es nicht geben: Als zukunftsträchtiges Konzept für die beiden Unikliniken in Mannheim und Heidelberg schwebt der Regierung enge Kooperation vor. Es dürfte aber noch dauern.

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Ein Schild mit der Aufschrift „Universitätsklinikum“ steht an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum Mannheim.

Uniklinikum Mannheim: Die Zusammenlegung – als Verbundlösung – mit der in Heidelberg verzögert sich weiter.

© Uwe Anspach / dpa

Mannheim. Frühestens in der ersten Hälfte kommenden Jahres kann aus Sicht des Wissenschaftsministeriums in Baden-Württemberg mit einem detaillierten Umsetzungskonzept für den geplanten Verbund der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim gerechnet werden. Das antwortete Ministerin Theresia Bauer (Grüne) auf eine Anfrage der FDP im Landtag.

In dem jetzt veröffentlichten Schreiben betont Bauer, die mit den Ministerien für Finanzen und Gesundheit erarbeiteten Eckpunkte „bekennen sich zur langfristigen Sicherung des Universitätsmedizinstandorts Mannheim und damit – neben der Versorgung – zur Förderung und Weiterentwicklung von Forschung, Lehre und Transfer in Mannheim“.

Für das Gelingen unverzichtbar sei ein sehr weitgehender finanzieller Beitrag der Stadt. „Die entsprechenden Gespräche mit der Stadt Mannheim werden zeitnah aufgenommen.“ Das Universitätsklinikum Mannheim gehört zur Universität Heidelberg, nicht zur Uni Mannheim.

Weniger Studienplätze bei Fusionslösung?

Hintergrund ist eine Entwicklung aus den 1960er Jahren, als aus Platzmangel auch städtische Kliniken in die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses einbezogen wurden. Träger ist die Stadt, nicht wie im Fall der Heidelberger Fakultät das Land.

Um die universitäre Lehre und Forschung am Standort Mannheim aufrechterhalten und weiterentwickeln zu können, sei der Weiterbetrieb eines eigenständigen Universitätsklinikums erforderlich, schreibt Bauer. Bei einer Fusion mit Heidelberg müssten Medizinstudienplätze abgebaut werden. Zudem wäre die Förderfähigkeit des Klinikneubaus „Neue Mitte“ in Mannheim gefährdet. Daher erscheine die Beibehaltung zweier getrennter Häuser zwingend notwendig.

Dass das Land die Trägerschaft des Uniklinikums Mannheim später einmal übernimmt, sei damit nicht ausgeschlossen. „Ein Automatismus besteht aber nicht.“

Ministerium sieht Vorteile durch Verbund

Die Verbundlösung biete außerdem große Chancen, erklärte Bauer. Ein klarer wissenschaftlicher Mehrwert werde etwa von der Einbindung des Verbunds in die Forschungsallianz „Heidelberg-Mannheim Health and Life Science“ erwartet. Die beiden medizinischen Fakultäten sollten ihre Zusammenarbeit intensivieren und konkrete Konzepte hin zu einer Zusammenführung ausarbeiten.

Weiter heißt es in dem Antwortschreiben: „Die Ministerien regen die Entwicklung eines zukunftsfähigen gesundheitsversorgerischen Konzepts für den Medizinstandort Mannheim an, welches die Gegebenheiten in der Metropolregion Rhein-Neckar berücksichtigt und den Standort Heidelberg sowie die angrenzenden Kreise, auch der benachbarten Bundesländer, mit einbezieht.“ (dpa)

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