„ÄrzteTag“-Podcast

Außerklinische Intensivpflege: „Kein großer Wurf von Kassen und KBV“

Die Außerklinische Intensivpflege (AKI) hat es in den EBM geschafft. Für AKI-Pionier und Pneumologe Dr. Eckehard Frisch ist die Selbstverwaltung mit dem neuen EBM-Kapitel 37.7 zu kurz gesprungen. Die Betreuung der Patienten selbst bleibe weitgehend außen vor.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Dr. Eckehard Frisch, Pneumologe und Palliativmediziner in Oranienburg mit viel Erfahrung in diesem Bereich, sieht die neuen Regelungen zur Außerklinischen Intensivpflege kritisch.

Dr. Eckehard Frisch, Pneumologe und Palliativmediziner in Oranienburg mit viel Erfahrung in diesem Bereich, sieht die neuen Regelungen zur Außerklinischen Intensivpflege kritisch.

© Porträt: privat | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Die Außerklinische Intensivpflege (AKI) hat es in den EBM geschafft – doch der Jubel der Ärztinnen und Ärzte, die diese Patientinnen und Patienten versorgen, hält sich in Grenzen. Der teilweise auch für betreuende Ärzte sehr aufwändige Behandlungsprozess spiele bei den neuen Leistungen im EBM-Abschnitt 37.7 kaum eine Rolle. Vielmehr gehe es vor allem anderen um die Prüfung des Beatmungsentwöhnungs- bzw. Dekanülierungspotenzials, ärgert sich AKI-Pionier Dr. Eckehard Frisch im „ÄrzteTag“-Podcast.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Frisch ist als Pneumologe und Palliativmediziner in Oranienburg bei Berlin niedergelassen. Er hat vorher in einer AOK-Praxis die außerklinische Betreuung von beatmeten Patienten in einer AOK-Praxis im Modellprojekt vorexerziert und sieht den Aufwand für die Betreuung der Patienten nicht abgebildet. Die Hoffnung, über spezielle EBM-Leistungen, hochqualifizierte Beatmungsspezialisten wie Pneumologen Anästhesisten, auch aus dem Krankenhaus, für die Betreuung zu aktivieren, werde sich mit den neuen Leistungen, die zum Teil am 1. Dezember in Kraft getreten sind, zum Teil im Januar gültig werden, nicht erfüllen, glaubt Frisch.

Ein echtes Weaning-Potenzial gebe es längst nicht bei allen beatmeten Patientinnen und Patienten in der Außerklinischen Intensivpflege. Und diejenigen, bei denen es ein solches Potenzial gibt, müssten ambulant gut auf den Entwöhnungsprozess vorbereitet werden. Dieser Anreiz werde mit den jetzt beschlossenen Leistungen nicht unbedingt gegeben. Frisch sieht aber auch positive Aspekte der Umsetzung der AKI-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses, zum Beispiel die Möglichkeit, dass auch Klinikärzte Leistungen aus Kapitel 37.7 erbringen dürfen. Im Gespräch zieht der Pneumologe allerdings auch hier in Zweifel, ob wirklich die richtigen Anreize gesetzt werden.

Lesen sie auch
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Lähmt Bürokratie jetzt auch schon die ärztliche Weiterbildung, Dr. Weber?

„ÄrzteTag“-Podcast

Kommt die neue GOÄ noch, Dr. Klinger?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Kommentare
Abb. 1: Mit jeder schweren COPD-Exazerbation steigt das Risiko für eine weitere schwere Exazerbation, die eine erneute Hospitalisierung erforderlich macht

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Dupilumab als erstes Biologikum zur COPD-Therapie zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Prof. Dr. Zitzmann ist Oberarzt in der Andrologie am Uniklinikum Münster und Experte für die Behandlung von Testosteronmangel.

© Porträt: Wilfried Gerharz | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Testosteronmangel erkennen und behandeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Abb. 1: Algorithmus der Step-up- bzw. Step-down-Strategie in der Reduktionsphase von ICS unter Benralizumab in der SHAMAL-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Schweres eosinophiles Asthma

SHAMAL-Studie: mit Benralizumab hoch dosierte ICS reduzieren

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ernährung und Psyche

Enges Wechselspiel von psychischer und Darmgesundheit

Lesetipps
 Dr. Klaus Reinhardt

© Florian Schuh/Hartmannbund

Diskussion beim Hartmannbund

Ohne Künstliche Intelligenz wird Patientensteuerung nicht gelingen

Eine Ärztin sitzt vor dem Computer.

© fizkes / stock.adobe.com

„ePA für alle“ startet im Januar

Elektronische Patientenakte: Wie gut sind Praxen und PVS gerüstet?