„ÄrzteTag“-Podcast
Wieso sollten Ärzte mehr als reine „Datentransporteure“ sein, Dr. Hofmeister?
Keine Panik vor neuen Corona-Varianten, aber konkretere Impfrichtlinien: Im „ÄrzteTag“-Podcast bei der KBV-VV beschreibt KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister, was Ärzte von der Politik erwarten. Und er sagt, warum es ein ärztliches Dispensierrecht braucht.
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Befürchtet, dass der Europäische Gesundheitsdatenraum die Arzt-Patienten-Beziehung verschlechtern kann: KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister.
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Eine klare Vorgabe, wer wann in einem möglichen dritten COVID-19-Herbst geimpft werden soll: Das wünscht sich KBV-Vorstandsmitglied Dr. Stephan Hofmeister von der Politik. Wie diese Vorgaben aussehen sollten und warum er gegen eine Panikmache vor neuen Corona-Varianten ist, skizziert er in dieser Podcastepisode des „ÄrzteTags“ am Rande der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Montag in Bremen.
Hofmeister stellt energisch klar, dass es „unärztlich“ sei, Panik zu erzeugen und dass Angst mehr der Compliance schade, als sie zu fördern: Dies lernten Mediziner schon in ihrer Ausbildung. Damit widerspricht er ein Stück weit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der vor neuen Corona-Virusvarianten im Herbst warnt.
Der Allgemeinmediziner erklärt auch, warum Ärzte in bestimmten Fällen ein Dispensierrecht erhalten sollten – und warum das kein Angriff auf die Apotheken sein soll. Und Hofmeister argumentiert gegen die aktuell geplante Richtung, in die die EU den Europäischen Gesundheitsdatenraum schicken will: Das höchste Gut der Arzt-Patienten-Beziehung sei schließlich das Vertrauen, dass alles, was in der Praxis gesagt wird, unter vier Augen bleibt. Und welche Rollen sollen Mediziner dann in diesem Großprojekt bekommen statt die des reinen „Datentransporteurs“? (Dauer: 6:11 Minuten)