Schwangerschaftsabbrüche

Abruptio: Louisiana verbietet Abgabe von Mifepriston und Misoprostol

Schon jetzt sind Schwangerschaftsabbrüche in Louisiana nahezu illegal. Eine neue Regelung verschärft die Situation für Frauen in dem US-Bundesstaat.

Veröffentlicht:

Washington. Im US-Bundesstaat Louisiana sollen Mifepriston und Misoprostol bald unter ein strengeres Arzneigesetz fallen. Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates, Jeff Landry, unterzeichnete am Freitag das entsprechende Gesetz, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Die neue Regelung sieht vor, dass die Abgabe beider Arzneien für einen Schwangerschaftsabbruch künftig eine Straftat ist. Beide Arzneien sollen ab dem 1. Oktober als „kontrollierte gefährliche Substanz“ gelten – in diese Kategorie fallen auch Arzneimittel wie etwa Alprazolam oder Alprazolam.

Menschen, die sich die Medikamente ohne gültiges Rezept beschaffen, drohen dann hohe Geld- und Gefängnisstrafen. Schwangere Frauen sollen zwar nicht haftbar gemacht werden. Betroffen wären aber etwa Angehörige, die ihnen bei der Beschaffung helfen. In Louisiana war der Einsatz der Mittel auch bislang nur in bestimmten Fällen erlaubt. Schwangerschaftsabbrüche sind in dem US-Bundesstaat selbst bei Vergewaltigung oder Inzest illegal. Ausnahmen gelten nur, wenn das Leben der Mutter gefährdet ist oder der Fötus als nicht überlebensfähig gilt.

Lesen sie auch

Seitdem die konservative Mehrheit des obersten Gerichts in den USA vor knapp zwei Jahren das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt hat, können die Bundesstaaten ihre Gesetzgebung selbst regeln. Ein rechtlicher Flickenteppich ist entstanden und besonders Mifepristone hat an Bedeutung gewonnen.

Mifepriston kommt bei mehr als 60 Prozent der in den USA durchgeführten Abruptiones zum Einsatz, wird über Grenzen von Bundesstaaten hinweg per Post verschickt und von den Schwangeren zu Hause eingenommen. (dpa/eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Menorrhagie – starke Regelblutungen sind kein Tabu

© privat

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Menorrhagie – starke Regelblutungen sind kein Tabu

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Hologic Deutschland GmbH, Berlin
Dr. Dorothee Struck ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Ärztin für Naturheilverfahren und mit einer Praxis für Frauengesundheit in Kiel niedergelassen.

© Portraitfoto Dr. Dorothee Struck: © "Lichtartistin" Melanie Eltermann, Kiel; Stockfoto: © Elena Nechaeva / Getty Images / iStock

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Beschwerdefreie Tage vor den „Tagen“ dank Mönchspfeffer

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Bionorica
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Verbale Blumensträuße für die designierte Bundesgesundheitsministerin: Die Selbstverwaltung setzt auf die Neue an der BMG-Spitze.

© PhotoSG / stock.adobe.com

Update

Juristin an BMG-Spitze

Selbstverwaltung hofft auf neuen Kommunikationsstil unter Nina Warken