Kommentar zu Pflegepersonaluntergrenzen

Argumente statt Panik!

Personalgrenzen in der Intensivmedizin sollen wieder greifen. Die Kliniklobby zürnt. Sachlichkeit wäre besser.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

Viele Klinikmanager haben wohl gehofft, die ungeliebten Pflegepersonaluntergrenzen (PpUG) würden mit der corona-bedingten Auszeit für immer im Orkus der Gesundheitsgesetzgebung verschwinden. Doch Minister Spahn denkt gar nicht daran.

Er reaktiviert die Vorgaben sogar weit vor dem ursprünglich geplanten Ende der Aussetzungsfrist am 31. Dezember 2020 – wenn auch zunächst nur für geriatrische und Intensivstationen.

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Spahn reagiert damit auch auf den Umstand, dass die Intensivkapazitäten wegen COVID-19 weniger stark beansprucht worden sind als befürchtet. Warum an dieser Blase festhalten, wenn die Rückkehr zu ein bisschen Normalität, sprich Regelversorgung in den Kliniken, möglich ist: Stand 20. Juli, 12 Uhr 15, lagen in den bundesweit rund 32.400 Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister 246 COVID-19-Patienten, etwa die Hälfte von ihnen musste beatmet werden.

Durchsichtig – und wenig klug

Dass der scheidende Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, die Gefahr einer zweiten Corona-Welle nach den Sommermonaten beschwört, um die PpUG über die Hintertreppe loszuwerden, ist durchsichtig. Und wenig klug.

Die DKG sollte das Ministerium mit Sachargumenten zur Abkehr von den Untergrenzen bewegen statt auf Panikmache zu setzen. Gute Ansätze finden sich in dem von DKG, Pflegerat und Verdi erarbeiteten Alternativkonzept einer Pflegepersonalregelung (PPR) 2.0.

Schreiben Sie dem Autor: thomas.hommel@springer.com

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