Kommentar zum IQWiG-Plan
Ein faires Dialogangebot
Gefragt, ob die Präferenzen von Patienten in die Bewertung von Arzneimitteln, Medizinprodukten oder medizinischen Verfahren einfließen sollten, wird wohl kaum jemand mit "Nein" antworten.
Mit dem Konsens wird es aber schnell vorbei sein, wenn es darum geht, wie die Patientensicht erhoben wird und welche Konsequenzen daraus gezogen werden. Beides sind schwierige Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.
Das darf aber nicht dazu führen, sich mit diesem wichtigen Thema gar nicht erst auseinanderzusetzen.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat jetzt die Initiative ergriffen und zwei Methoden zur Erhebung von Patientenpräferenzen der wissenschaftlichen Prüfung unterzogen.
Entscheidend ist: Das IQWiG will keine Vorentscheidungen fällen, sondern sieht die Vorarbeit als Basis für eine ergebnisoffene Diskussion.
Jetzt ist es wichtig, dass Ärzte, Pharmaindustrie, Wissenschaftler und Patientenvertreter den Ball aufgreifen und die eigenen Vorstellungen einbringen, damit alle Aspekte sorgfältig abgewogen werden können.
Dogmatismen und das Festhalten an lieb gewonnenen Feindbildern sind dabei fehl am Platz. Sie nutzen niemanden etwas, schon gar nicht den Patienten.
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