Kommentar

Eine fehlgeleitete Debatte

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Reisen bildet – auch beim schwierigen Thema Organspende. Doch Delegationsreisen von Politikern werden oft mit dem Etikett versehen: Urlaub auf Kosten des Steuerzahlers.

Der Kurztrip von sechs Gesundheitspolitikern nach Spanien und Dänemark widerspricht diesem Klischee. Es war eine Bildungsreise pur – die Konsequenzen haben sollte.

Spanien wird in deutschen Nabelschau-Diskussionen immer als Wunderland der Widerspruchslösung gelobt. Dänemark praktiziert wie Deutschland eine Zustimmungslösung.

Beide Systeme haben sich die Bundesabgeordneten einmal genauer erklären lassen – und waren baff. Zwar stehe die Widerspruchsregelung im Gesetz, wurde ihnen in Madrid beschieden, Organentnahmen ohne Konsultation der Angehörigen sind aber tabu.

In Kopenhagen vervollständigte sich dann das Bild: Es geht um die effiziente Identifizierung potenzieller Spender und die gute Begleitung der Angehörigen.

Organisation und Kommunikation sind die Schlüssel zum Erfolg. Das sollte sich in der aktuellen Debatte im Bundestag niederschlagen.

Wer sich am Gegensatz von Widerspruchs- und Entscheidungslösung festbeißt, ist auf dem Holzweg. Jens Spahn und die Seinen sollten ihren Antrag für die (doppelte) Widerspruchslösung überprüfen.

Lesen Sie dazu auch: Organspende: Warum Spanien ohne die Widerspruchslösung erfolgreich ist

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Transplantationsmedizin

Ein Jahr Organspende-Register – und viel Luft nach oben

Schutz vor Leukämien

Blutspenden fördert wohl klonale Hämatopoese

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Laborwerte in der Diabetologie

HbA1c-Wert bei Diabetes-Diagnostik? Gerne, aber mit Verstand!

Meist Frauen betroffen

Standard-Therapie reicht bei Clusterkopfschmerz oft nicht

Methotrexat und Glukokortikoide

Rheumatoide Arthritis: Spannende neue Erkenntnisse zu altbekannten Arzneien

Lesetipps
Aufnahmen einer Magnetresonanzangiographie ohne Kontrastmittel von den Halsgefäße eines Patienten.

© Aleksandr Uglov / stock.adobe.com

Kasuistik

Schlaganfall durch wandernde A. carotis interna

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet