Impfungen gegen COVID-19

Gesundheitsminister schicken Vaxzevria®-Interessierte in die Praxen

Unter 60-Jährige, die eine AstraZeneca-Erstimpfung gegen Corona möchten, sollen diese „grundsätzlich“ in Arztpraxen erhalten dürfen. Darauf haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern verständigt.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Der Impfstoff von AstraZeneca soll jetzt verstärkt in den Arztpraxen eingesetzt werden.

Der Impfstoff von AstraZeneca soll jetzt verstärkt in den Arztpraxen eingesetzt werden.

© Owen Humphreys/PA Wire/dpa

Berlin. Im Zusammenhang mit der Verimpfung der Corona-Vakzine des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca müssen sich Hausärzte auf erheblichen Beratungsbedarf bei einem Teil ihrer Patienten einstellen. Hintergrund ist ein am Dienstagabend gefasster Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK).

Demnach sollen Bundesbürger im Alter von unter 60 Jahren, die eine AstraZeneca-Erstimpfung möchten, diese „grundsätzlich“ in den Praxen der niedergelassenen Ärzte erhalten dürfen. Die Frage der Erstimpfung mit dem Präparat soll nach „individueller Risikoanalyse“ sowie „sorgfältiger Aufklärung“ von Patient und Arzt gemeinsam entschieden werden.

„Sorgfältige ärztliche Aufklärung“

Unter 60-Jährigen, die bereits eine AstraZeneca-Erstimpfung erhalten haben, soll für die Zweitimpfung eine mRNA-Vakzine (BioNTech oder Moderna) angeboten werden. Bereits vereinbarte Termine für die Zweitimpfung sollen laut GMK-Beschluss „übergangsweise“ auch ab der neunten Woche nach der Erstimpfung stattfinden können.

Laut Bundesgesundheitsministerium haben bislang rund 2,2 Millionen Bundesbürger unter 60 Jahren eine Erstimpfung mit dem Vakzin von AstraZeneca erhalten.

GMK folgt STIKO-Empfehlung

Die Gesundheitsminister folgen mit ihrem Beschluss der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) von Anfang April. Laut STIKO sollen Personen unter 60 Jahren, die als Erstimpfung gegen COVID-19 die AstraZeneca-Vakzine Vaxzevria® (AZD1222, ChAdOx1-S) erhalten haben, als zweite Impfdosis bevorzugt eine mRNA-Vakzine erhalten.

Hintergrund sind die vom Paul-Ehrlich-Institut berichteten sehr seltenen Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin bei Personen unter 60 Jahren. Diese Fälle nehme man „sehr ernst“, heißt es im GMK-Beschluss.

Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hatten zuletzt betont, die Hausärzte hätten kaum Zeit, um in aufwändigen Beratungsgesprächen mögliche Vorbehalte gegen das AstraZeneca-Präparat auszuräumen. Schließlich gelte es, auch die Regelversorgung in den Praxen aufrechtzuerhalten, sagte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Mittwoch.

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter