Schleswig-Holstein
Große Erwartungen an den neuen Demenzplan
Bei der Ausgestaltung des Demenzplans in Schleswig-Holstein soll es auch um die Versorgung Betroffener im ländlichen Raum gehen. Geplant ist unter anderem, regionale Netze auf- und auszubauen.
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Demenz strukturiert begegnen: Das will der Demenzplan in Schleswig-Holstein.
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KIEL. Er hat eine politische Signalwirkung, soll aber zugleich eine Verbesserung von Lebensqualität und Versorgung der Betroffenen anschieben: Mit dem im Landeskabinett beratenen Demenzplan Schleswig-Holstein sind große Hoffnungen verbunden. Ziel ist es, dass die Gesellschaft stärker sensibilisiert und lokal bessere Unterstützung geleistet wird.
"Vor Ort müssen kleine soziale Netzwerke und leicht zugängliche Betreuungs- und Entlastungsangebote entstehen", fordert Sozialministerin Kristin Alheit (SPD). Der Demenzplan ist nach ihrer Darstellung ein "zentraler Beitrag für die Weiterentwicklung der Unterstützungsformen".
Bundesland als Vorreiter
Schleswig-Holstein hatte 2013 als erstes Bundesland beschlossen, einen Demenzplan zu erstellen. Mit der Aufgabe hat das Sozialministerium den Landesverband der Alzheimer Gesellschaft betraut.
An dem kürzlich vorgelegten 77-seitigen Entwurf waren Vertreter zahlreicher Institutionen und Organisationen beteiligt. Als Grundlinien sind die Entwicklung von vernetzten und ortsbezogenen Lösungen und ein partizipativer Ansatz zu erkennen. Als Schwerpunkte nennt das Sozialministerium unter anderem:
Kreise und kreisfreie Städte sollen kleine soziale Netzwerke sowie niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote schaffen. Die Nachbarschaftshilfe soll gestärkt werden.
Durch frühzeitige und umfassende Beratung von Menschen mit Pflegebedarf und ihren Angehörigen sollen Versorgungsmängel und Überforderungen vermindert werden. So soll etwa rechtzeitig auf Entlastungs- und Betreuungsmöglichkeiten hingewiesen werden.
Berufsübergreifende Fortbildungen
Um die Versorgung von Menschen mit Demenz im ländlichen Raum zu sichern, soll dort die Zusammenarbeit gestärkt werden. Profitieren soll davon der Zugang zu ärztlichen und pflegerischen Leistungen, zu Betreuung und Entlastung, aber auch Einkauf und Verkehrsanbindung.
Berufsbezogene und berufsübergreifende Fortbildungen zu unterschiedlichen Aspekten der Demenz und zum Umgang mit Menschen mit einer Demenz werden ausgebaut.