Impfstoff

Industrie kritisiert CureVac-Deal

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier provoziert mit dem Ad-hoc-Einstieg beim Tübinger Impfstoffentwickler CureVac Widerspruch der Privatwirtschaft.

Veröffentlicht:
Muss sich Einwände des Industrieverbands BDI anhören: Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

Muss sich Einwände des Industrieverbands BDI anhören: Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

© Markus Schreiber / AP Photo / picture alliance

Berlin. Die Beteiligung des Bundes an dem Tübinger Impfstoffentwickler CureVac stößt in Unternehmerkreisen auf Kritik. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) veröffentlichte zu Wochenbeginn eine Stellungnahme, in der dem federführenden Bundeswirtschaftsministerium der Vorwurf gemacht wird, sowohl rechtsstaatliche als auch marktwirtschaftliche Prinzipien zu verletzen.

Insbesondere ermangele die Entscheidung zugunsten der Tübinger der Transparenz, moniert BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Für staatliche Beteiligungen an privaten Unternehmen fordere man „ein geordnetes Verfahren“.

Lang: „Dies umfasst Due Diligence, Transparenz, Überprüfbarkeit und politische Verantwortlichkeit gegenüber dem Parlament. Jede dieser staatlichen Investitionen muss einem politisch beschlossenen Kriterienkatalog entsprechen und die Prüfung der Auswirkungen der Intervention auf den Wettbewerb vorab evaluieren.“ Nur so lasse sich der Eindruck einer willkürlichen Entscheidung vermeiden, heißt es weiter.

„Gesundheitsschutz ist kein Freifahrtschein“

Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatte anlässlich der 3. Lesung der Außenwirtschaftsreform am Donnerstag im Bundestag den 300 Millionen Euro schweren CureVac-Deal als Gebot der Stunde verteidigt, sich den Zugriff auf einen Impfstoff zu sichern.

„Wenn wir glauben, es den Menschen schuldig zu sein, sind wir bereit zu handeln“, so Altmaier. Für den BDI ist das nicht hinreichend. Eine öffentliche Diskussion um die gerechte Verteilung von Impfstoffen sei zwar gut, so BDI-Präsident Lang. Doch dürfe „das Argument des Gesundheitsschutzes kein Freifahrtschein sein, um marktwirtschaftliche Mechanismen auszuhebeln“. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Broker im Handelsraum der New Yorker Börse NYSE Stock Exchange Euronext. Dem Markt in den USA traut die apoBank eine bessere Performance zu als europäischen Aktienmärkten.

© Thomas Imo / photothek / picture alliance

Jahresausblick

Nach Rekordjahr: Luft für Aktien wird 2025 dünner

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schlecht für die Augen?

„Gutes" HDL-Cholesterin mit erhöhtem Glaukomrisiko assoziiert

Ernährung

Salzersatz senkt offenbar Risiko für Schlaganfall-Rezidive

REDUCE-AMI und ABYSS

Betablocker nach Herzinfarkt – so steht es um die Evidenz

Lesetipps
Personen greifen nach einer Angel mit Geldscheinen.

© mitay20 / stock.adobe.com

FAQ zum Zuschuss für angehende Ärzte

Weiterbildung: So kommen Sie an die Facharzt-Förderung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung