Gehtraining und Schmerznetz

Innovationsausschuss empfiehlt zwei Interventionen für die Regelversorgung

Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat weitere zwei Innovationsfondsprojekte für die Regelversorgung empfohlen.

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Berlin. Der Innovationausschuss beim G-BA hat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag ein Gehtraining und ein Schmerz-Netz für Kinder und Jugendliche zur Aufnahme in die Regelversorgung empfohlen. Die Beschlüsse sind in dieser Woche den Kassenärztlichen Vereinigungen, den Krankenkassen sowie dem Bundesgesundheitsministerium zur Prüfung übermittelt worden.

Bei dem einen Projekt handelt es sich um ein Gesundheitscoaching für Patienten, die an der peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit leiden. Eingeschlossen war zudem ein telemetrisch gestütztes Gehtraining über zwölf Monate. Die an der Studie teilnehmenden Patienten mit ärztlich koordinierter Betreuung waren mit einem Aktivitätstracker ausgestattet worden, der ihre Gehstrecken und die Herzfrequenz erfasste. Die Daten wurden an Gesundheits-Coaches übermittelt, die sie interpretierten und so das tägliche Gehtraining steuerten. Aus Sicht des Innovationsausschusses stellt diese Versorgung einen möglichen Ansatz dar, um den aktuellen Herausforderungen in Bezug auf die Versorgung von pAVK-Patienten zu begegnen.

Nachsorgekonzept für junge Schmerzpatienten

Im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne digitales Coaching schnitten die Mitglieder der Interventionsgruppe, was ihre Gehfähigkeiten angeht, nach zwölf Monaten besser ab. Allerdings erreichte keiner der 633 Teilnehmenden einen höheren Standard. Die Verbesserungen schlugen innerhalb des ursprünglichen Trainingslevels zu Buche.

Ein Schmerz-Netz für Kinder bildete das zweite Projekt. Dabei wurde ein sozialmedizinisches Nachsorgekonzept für Kinder und Jugendliche mit schwer beeinträchtigenden chronischen Schmerzen erprobt. Es schloss sich jeweils an eine intensive stationäre Therapie an. Untersucht wurde der Unterstützungsbedarf sowie die Koordinierung der Leistungen, sowie die Motivation der Patienten, die verordneten Leistungen in Anspruch zu nehmen. Dabei konnte insgesamt eine Überlegenheit der Intervention im Vergleich zur Standard-Versorgung nachgewiesen werden. Die Teilnehmenden wiesen nach zwölf Monaten eine deutlich niedrigere Schmerzentwicklung nach dem Chronic Pain Grading (CPG) auf als in der Kontrollgruppe auf. (af)

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