Palliativ-Netze versorgen immer mehr Patienten
FULDA/STUTTGART (ine/fst). Die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) soll nach Hessen künftig auch in Baden-Württemberg landesweit angeboten werden. Hier wie dort schwinden langsam die weißen Flecken der Versorgung auf der Landkarte.
Veröffentlicht:Anfang des Monats haben sich alle Krankenkassen in Baden-Württemberg mit Leistungserbringern auf einen Rahmenvertrag zur SAPV geeinigt. Für Allgemeinärzte wie Dr. Stephanie Rapp, die in der ambulanten Palliativversorgung tätig sind, beginnt die Arbeit erst jetzt.
Rapp hat als Vorsitzende des Vereins "Ambulante Palliativversorgung Ulm" mit ihren Mitstreitern nun die Aufgabe, über Kooperationsvereinbarungen den Kassen die Zusammenarbeit in Palliativ-Care-Teams nachzuweisen.
Denn künftig werden die Leistungen des Teams als Komplexleistung vergütet. Als Signal sieht Rapp die Vereinbarung mit allen Kassenarten: "Die SAPV ist kein Feld für den Wettbewerb."
In Hessen ist die Entwicklung weiter, mehrere Palliative-Care-Teams sind dort schon im Einsatz. Der Palliativmediziner Dr. Thomas Sitte ist Teil des SAPV-Netzes in Fulda. Der Koordinationsaufwand im Team ist hoch: "Ich muss alle Beteiligten auf einen Wissensstand bringen."
Für den Hausarzt Dr. Jörg Simon war es eine neue Erfahrung, einen Teil der Arbeit bei der Betreuung von Palliativpatienten an Spezialisten wie Sitte abzugeben. "Wir sollten eigene Eitelkeiten hinten an stellen", zeigt er sich überzeugt. Nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin wurden bis Januar bundesweit 46 SAPV-Verträge geschlossen.
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