Plötzlicher Herztod
Stiftungen: Deutschland durch mehr Laien-Reanimation herzsicherer machen
Plötzlich aus dem Leben gerissen: Die Deutsche Herzstiftung und die Björn Steiger Stiftung bündeln mit der Zusammenarbeit „Herzsicher – Gemeinsam Leben retten“ ihre Kräfte. Ihr Ziel: Die hohe Rate von plötzlichem Herztod senken.
Veröffentlicht:Berlin/Frankfurt am Main. Kardiologen fordern mehr öffentliche Schulungen im Bereich der Laien-Wiederbelebung bei plötzlichem Herzstillstand.
„Andere europäische Länder wie Norwegen oder Schweden haben deutlich höhere Laien-Reanimationsraten von über 80 Prozent. Dahin müssen wir auch kommen“, sagte der Herzspezialist und Vorstandschef der Deutschen Herzstiftung, Professor Thomas Voigtländer, am Dienstag.
Zusammen mit der Björn Steiger Stiftung hat die Herzstiftung die Kooperation „Herzsicher – Gemeinsam Leben retten“ ins Leben gerufen. „Mit unserer Zusammenarbeit bündeln wir künftig unsere Kompetenzen und Ressourcen und setzen diese noch effizienter ein. Damit sind wir auch in der Lage, noch mehr Menschen für das Thema Herzgesundheit und Erste Hilfe zu sensibilisieren“, sagte der Präsident der Steiger-Stiftung, Pierre-Enric Steiger.
Flächendeckend Defibrillatoren installieren
Ziel sei es, Schulungs- und Präventivmaßnahmen wie die flächendeckende Installation von lebensrettenden Automatisierten Externen Defibrillatoren, kurz AED genannt, auszubauen, so Steiger. „Gemeinsam werden wir gezielt Projekte und Programme entwickeln, um die verschiedenen Aspekte der Herzgesundheit und der Notfallversorgung abzudecken.“
Den Angaben der beiden Stiftungen zufolge verlieren in Deutschland jedes Jahr rund 65.000 Menschen ihr Leben wegen plötzlichem Herztod. Betroffenen seien nicht nur ältere Menschen, diese zumeist mit einer Vorbelastung ihres Herzens in Form der koronaren Herzkrankheit. Auch junge Menschen könnten – wenn auch seltener – am plötzlichen Herztod versterben.
Dabei könnten Schätzungen zufolge etwa 10.000 der Opfer eines Herzstillstands gerettet werden, wenn Ersthelfer unmittelbar eine Wiederbelebung durchführten, hieß es. Aber nur bei der Hälfte der rund 70.000 Fälle eines Herzstillstands außerhalb eines Krankenhauses sei dies in Deutschland derzeit der Fall. (hom)