Forderungskatalog von drei Stiftungen

Stiftungen wollen Ersthelfer-Apps gegen plötzlichen Herztod

Nur schnelle Hilfe sichert das Überleben: Drei große Stiftungen fordern deshalb flächendeckende Ersthelfer-Apps gegen den plötzlichen Herztod.

Veröffentlicht:
Die Ersthelfer-Apps sorgen im Idealfall dafür, dass freiwillige Ersthelfer, die sich in der Nähe eines Unfallorts befinden, geortet und alarmiert werden.

Die Ersthelfer-Apps sorgen im Idealfall dafür, dass freiwillige Ersthelfer, die sich in der Nähe eines Unfallorts befinden, geortet und alarmiert werden.

© Uli Deck / dpa

Winnenden. Die Bundesbürger sollen besser vor dem plötzlichen Herztod geschützt werden. Deshalb fordert eine Allianz von großen Stiftungen die flächendeckende Einführung von Ersthelfer-Apps auf Smartphones.

In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 120.000 Menschen außerhalb von Krankenhäusern einen Herz-Kreislauf-Stillstand, etwa 65.000 Menschen sterben daran. Diese Menschen brauchten schnelle und überlebenswichtige Hilfe durch sogenannte qualifizierte Ersthelfer, bevor der Rettungsdienst eingetroffen ist.

Flächendeckende Alarmierung

Die ADAC Stiftung, die Bertelsmann Stiftung und die Björn Steiger Stiftung haben deshalb am Donnerstag im baden-württembergischen Winnenden einen Forderungskatalog zur „Flächendeckenden Alarmierung von Ersthelfern über vernetzte Ersthelferalarmierungssysteme“ veröffentlicht.

Das Papier spricht sich für einen bundesweiten Einsatz von untereinander vernetzten Systemen und die Alarmierung von geschulten Ersthelfern aus. Technische Standards und eine gesicherte Finanzierung seien nötig und möglich, um die Zusammenarbeit der Systeme sicherzustellen und ihren Erfolg zu gewährleisten. Die Apps sorgen im Idealfall dafür, dass freiwillige Ersthelfer, die sich in der Nähe eines Unfallorts befinden, geortet und alarmiert werden. Idealerweise sind sie nach wenigen Minuten vor Ort und leisten Erste Hilfe, zum Beispiel mit einer Herzdruckmassage, bis die Rettungskräfte eintreffen.

Bund soll technische Mindeststandards festlegen

Ergänzend veröffentlichten die Stiftungen ein juristisches Gutachten, das sich unter anderem mit der bundesweiten Regelung technischer Standards für die eingesetzten Apps beschäftigt. „Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass die Finanzierung von Ersthelfersystemen schon jetzt im bestehenden Rechtsrahmen sichergestellt werden könnte.

Dies wäre ein wichtiger Schritt hin zum flächendeckenden Einsatz dieser lebensrettenden Ersthelfer-Apps“, betont Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung. „Der Bund könnte und sollte nun rasch technische Mindeststandards für Ersthelfer-Apps festlegen und damit die Grundlagen für die nötige Interoperabilität legen.“ (KNA)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter