Jahreszahlen

Sanofis Zugpferd heißt Dupilumab

Wechselkurseffekte suggerieren stagnierende Konzernverkäufe. Das kann den Sanofi-Aktionären relativ egal sein. Denn die F&E-Kooperation mit dem US-Unternehmen Regeneron trägt Früchte.

Von Christoph Winnat Veröffentlicht:
Sanofi produziert auch in China. Von coronabedingter Krisenstimmung war bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen 2020 nichts zu merken.

Sanofi produziert auch in China. Von coronabedingter Krisenstimmung war bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen 2020 nichts zu merken.

© Gilles Sabrié/CAPA PICTURES

Paris. Die langjährige Allianz mit Regeneron hat sich im vergangenen Jahr gleich zweifach für Sanofi ausgezahlt: Der Verkauf seiner Beteiligung an der New Yorker Biotech-Company sorgte für hohen außerordentlichen Gewinn. Zudem profitiert das operative Geschäft von den gemeinsam entwickelten Innovationen Alirocumab (Praluent®, Cholesterinsenker), Sarilumab (Kevzara®, Rheuma) und dem Asthma- und Neurodermitis-Antikörper Dupilumab (Dupixent®).

Letzterer vor allem erweist sich immer mehr als Zugpferd des Konzerns. Mit 3,5 Milliarden Euro (+70 Prozent), avancierte der selektive IL-4- und IL-13-Hemmer 2020 zum stärksten Einzelprodukt der Franzosen. Im Vorjahr war das noch das rekombinante Langzeitinsulin Lantus® (Insulin glargin, 2,7 Milliarden Euro, -11,7 Prozent). Von Dupixent® erhofft sich Sanofi-Chef Paul Hudson einmal jährliche Peak-Sales von bis zu zehn Milliarden Euro. Man sei „auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen“, so Hudson bei der digitalen Präsentation der Geschäftszahlen 2020 am Freitagnachmittag. Nicht zuletzt die kürzlich ergangene Zulassungserweiterung zur Anwendung bei Kindern bestätige die Versorgungsrelevanz des bifunktionalen Antikörpers.

Ein weiterer großer Wachstumstreiber sind laut Hudson Grippeimpfstoffe, deren Verkäufe sich im 4. Quartal 2020 um 25 Prozent verbessert hätten. Insgesamt hat Sanofis Impfstoffsparte 2020 fast 6,0 Milliarden Euro eingenommen (+4,2 Prozent) und liegt damit bereits weit über der einstigen Kernkompetenz Diabetes. Mit Insulinen und oralen Antidiabetika erlöste Sanofi im Berichtsjahr nurmehr noch 4,7 Milliarden Euro (-7,9 Prozent).

Der Produktumsatz ging aufgrund des erstarkenden Euro geringfügig auf 36 Milliarden Euro zurück (-0,2 Prozent); zu unveränderten Wechselkursen, heißt es, hätte ein Zuwachs um drei Prozent gemeldet werden können. Der Betriebsgewinn einschließlich der darin verbuchten Aktienverkäufe vervielfachte sich auf 14,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,1 Milliarden). Nach Steuern verdiente Sanofi 12,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,8 Milliarden). Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung lautet auf 3,20 Euro je Aktie, ein halbes Cent mehr als 2019 und die 27. Anhebung der Gewinnausschüttung in Folge.

Dieses Jahr soll der Konzerngewinn je Aktie auf operativer Ebene – Sanofi wählt dafür die Kenngröße „Business Earnings per Share“ – zu konstanten Kursen prozentual hoch einstellig zulegen. Zugleich wird erwartet, dass Währungseffekte den Betriebsgewinn in einer Größenordnung um 4,5 bis 5,5 Prozent mindern werden. (cw)

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