Heilwesen-Haftpflichtversicherung

Start-up will Umgang mit ärztlichen Behandlungsfehlern automatisieren

Das französische Start-up Antevis bietet jetzt auch in Deutschland seine Dienste an. Es hat sich auf Personenschäden nach ärztlichen Behandlungsfehlern spezialisiert.

Veröffentlicht:
Die Digitalisierung von Heilwesen-Haftpflichtfällen hat sich das Versicherungs-Start-up Antevis auf die Fahne geschrieben.

Die Digitalisierung von Heilwesen-Haftpflichtfällen hat sich das Versicherungs-Start-up Antevis auf die Fahne geschrieben.

© Zerbor / stock.adobe.com

Köln. In der deutschen Heilwesen-Haftpflichtversicherung wirft ein neuer Dienstleister seinen Hut in den Ring. Das auf Digitalisierung und Bewertung von Personenschäden nach ärztlichen Behandlungsfehlern spezialisierte französische Unternehmen Antevis ist jetzt auch mit einem zehnköpfigen Team in Köln vertreten.

Die Firma, die bereits in Spanien und Italien aktiv ist, wurde erst 2020 vom Kölner Schadenmanager Actineo und dem französischen Heilwesenversicherer Sham gegründet. Es handelt sich um ein sogenanntes Insurtech, also ein Start-up im Versicherungsbereich.

Die Firma will den digitalen Wandel in der Personenschadenregulierung im Arzt- und Krankenhaushaftpflichtbereich vorantreiben. Zielgruppe von Antevis sind alle Unternehmen und Einrichtungen, die im Rahmen der medizinischen Haftpflicht an der Bearbeitung von Personenschäden beteiligt sind.

Das können Akteure aus der Versicherungsbranche sein wie Versicherer, Rückversicherer, Makler oder Verwalter, aber auch aus dem Heilwesen wie Krankenhaus-Verbünde, die sich teilweise oder vollständig selbst versichern.

Krankenhäuser nehmen Risiken in die eigene Bilanz

Wegen stark steigender Versicherungsprämien entscheiden sich immer mehr Krankenhäuser gegen eine Vollversicherung, also ein Modell, bei dem der Versicherer den Schaden ab dem ersten Cent bis zum Erreichen der Versicherungssumme trägt. Stattdessen nehmen sie Risiken in die eigene Bilanz.

Ihnen bietet das Start-up die Digitalisierung von Heilwesen-Haftpflichtfällen, die Strukturierung medizinischer Daten und eine medizinische Einschätzung der Schäden an. Im vergangenen Jahr hat das Insurtech nach eigenen Angaben rund 2.600 Heilwesen-Haftpflichtfälle digitalisiert und aus insgesamt 850.000 Seiten medizinisch relevante Daten extrahiert und strukturiert.

In Deutschland soll zudem zeitnah noch die medizinische Rechnungsprüfung als Dienstleistung hinzukommen. Der Datenaustausch erfolgt über eine Schnittstelle zum IT-System des Kunden.

„Unser Ziel ist es, das Fallmanagement selbst für die in der Regel sehr umfangreichen Heilwesenfälle weitestgehend zu automatisieren“, erklärt Antevis-Chef Bastian Beckers. „Daher sind unsere Leistungen alle digital aufgesetzt: von der Datenbeschaffung und -extraktion über die medizinische Bewertung bis zur medizinischen Rechnungsprüfung bei Haftpflichtfällen im Bereich Heilwesen.“ (frk)

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Private Krankenversicherung

PKV-Verband dementiert „Trend zur Kürzung“

PKV-Marktführer

Debeka rechnet nicht mit Kostenschub durch neue GOÄ

Leitartikel zu „geringwertigen“ medizinischen Leistungen

Ärzte zwischen Überversorgung und Versorgungsdruck

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung