Sachsen-Anhalt
Stipendium: Kleinstadt sucht junge Ärzte
Osterburg in der Altmark geht neue Wege bei der Suche nach Ärztenachwuchs – und die KV hilft.
Veröffentlicht:OSTERBURG. Ein Stipendium soll helfen, Ärztenachwuchs für Osterburg zu gewinnen. Die Kosten teilen sich Stadt in der Altmark und die KV Sachsen-Anhalt (KVSA).
"Der Anteil der Älteren wird in unserer Stadt immer größer – sowohl bei den Patienten als auch bei den Ärzten. Wollen wir die ausgewogene medizinische Versorgung am Leben erhalten, müssen wir etwas tun", begründet Osterburgs Bürgermeister Nico Schulz (CDU) seine Idee, die Suche nach ärztlichem Nachwuchs mit einem Stipendium zu würzen. Bei der KVSA stieß er damit auf offene Ohren.
Vorstand Dr. Burkhard John lobt den Weitblick der Altmärker: "Es ist für die Zukunft der regionalen Entwicklung sehr wichtig, wenn Kommunen eine aktive Rolle bei der Ansiedlung von Ärzten übernehmen. Nur so werden wir im Wettbewerb um den ärztlichen Nachwuchs Erfolg haben." Für die Dauer der Regelstudienzeit wollen Stadt und KV gemeinsam ein monatliches Stipendium in Höhe von 700 Euro bereitstellen.
Darüber hinaus unterstützt die Stadt die anschließende Weiterbildung zum Facharzt mit 200 Euro pro Monat. Als Gegenleistung verpflichtet sich der Stipendiat, sich in Osterburg (etwa 10.000 Einwohner) niederzulassen. Das Stipendium kommt zunächst in den kommenden drei Jahren je einem Bewerber zugute. Anwärter sollen möglichst Abiturienten des städtischen Gymnasiums sein.
Das Stipendium ist Teil eines Grundsatzbeschlusses zur medizinischen Versorgung in der Hansestadt, das der Bürgermeister als "Leitfaden der Ärzteversorgung" in den Stadtrat eingebracht hatte. Vorausgegangen waren Beratungen mit Ärzten der Stadt, der KVSA, dem DRK sowie Kassen. Im Ergebnis soll auch ein Bürgerbus etabliert werden. Festgeschrieben sind darüber hinaus Förderungen für Bau oder Sanierung der eigenen Praxis, Unterstützung bei der Grundstückssuche sowie kostenlose Unterkunft für Medizinstudierende, die ihr Praxisjahr in Osterburg absolvieren. (zie)
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