Versorgungssicherheit

Vom Ministerium beschaffter Grippe-Impfstoff geht regulär über den Handel

Das Bundesgesundheitsministerium hat für die aktuelle Saison erstmals selbst Grippeimpfstoff geordert, sechs Millionen Dosen. Der Großteil soll auf den üblichen Wegen in die Versorgung gelangen.

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In Deutschland gibt es zur Zeit so viele Influenza-Impfstoffdosen wie noch nie.

In Deutschland gibt es zur Zeit so viele Influenza-Impfstoffdosen wie noch nie.

© Sherry Young / stock.adobe.com

Berlin. Damit für die kommende Grippesaison ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), wie bereits berichtet, sechs Millionen Dosen Influenzaimpfstoff beschafft. Dabei handelt es sich überwiegend um um die gängigen viervalenten Vakzinen, berichtet das BMG auf seiner Website. Dazu gehören: Influsplit Tetra (GSK), Influvac Tetra (Mylan), Flucelvax Tetra (Seqirus) und Vaxigrip Tetra (in französischer Aufmachung von Sanofi-Aventis).

Hinzu kommt eine nicht näher bezifferte Menge des bisher in Europa zwar zugelassenen, aber noch nicht eingeführten Impfstoffs „Fluzone High-Dose Quadrivalent“ von Sanofi (US-Aufmachung). Dieser Impfstoff mit vierfachem Antigengehalt ist für Senioren ab 65 Jahre zugelassen. Der Impfstoff war in den USA als trivalente Variante bereits seit zehn Jahren auf dem Markt. In Europa soll er als quadrivalenter Impfstoff unter dem Markennamen Efluelda auf den Markt kommen.

Mit den Impfstoffen sollen bestimmte Risikogruppen nach Empfehlungen der STIKO geimpft werden. Dazu gehören:

  • Personen ab 60 Jahre,
  • Patienten mit chronischen Erkrankungen oder eingeschränkter Immunantwort,
  • Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie
  • Schwangere.
  • Des Weiteren wird die Impfung für Personen mit erhöhter Gefährdung, die etwa in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr oder in der Patientenversorgung tätig sind, empfohlen. Dazu gehört zum Beispiel das medizinische Personal.
  • Auch Personen, die eine mögliche Infektionsquelle für Risikopersonen darstellen können (Kontaktpersonen), fallen unter die Empfehlung.

Die Grippeimpfung sollte bis spätestens Mitte Dezember, also vor Beginn der Influenza-Saison, verabreicht werden.

Abgabe über bereits bestehende Vertriebswege

Mit Ausnahme von „Fluzone High-Dose Quadrivalent“ (ab 65 Jahren) werden die vom BMG beschafften Impfstoffe von den pharmazeutischen Unternehmern über die bereits bestehenden Vertriebswege abgegeben, heißt es. Diese zusätzlichen Impfstoffdosen können demnach zu den üblichen Konditionen bestellt werden, für Großhandel, Apotheken und Ärzteschaft ergäben sich keinerlei abweichende Besonderheiten gegenüber dem sonstigen Bezug von Grippeimpfstoff. Für nähere Auskünfte zu den Produkten, zur Bestellung oder Verfügbarkeit wird auf die Hersteller verwiesen.

Der Hochdosis-Impfstoff „Fluzone High-Dose Quadrivalent“ werde hingegen bis auf Weiteres nicht über den regulären Handel abgegeben, sondern könne ausschließlich von Gesundheitsbehörden und dem öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) bestellt werden, informiert das BMG. Der Hochdosis-Impfstoff soll zur Vorbeugung von Ausbrüchen in Pflege- und Altenheimen sowie Kliniken oder bei gezielten Impfaktionen des ÖGD zum Einsatz kommen.

Das BMG wird den Gesundheitsbehörden und dem ÖGD entsprechende Bestellformulare zur Verfügung stellen. (eb)

Anm.d.Redaktion: In einer ersten Version des Beitrags wurde von „weiteren sechs Millionen Impfstoffdosen“ berichtet. Dies beruhte auf einem Missverständnis und wurde nun konkretisiert auf den Verwendungszweck der insgesamt sechs Millionen Impfstoffdosen.

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