Ebola

Britischer Patient wohl geheilt

In Großbritannien darf ein Ebola-Patient die Klinik verlassen - er ist wohl geheilt. Zuvor hatte er ZMapp? erhalten. Die US-Regierung will dessen Entwicklung nun im Kampf gegen Ebola fördern.

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LONDON. Ein an der Ebola-Viruskrankheit (EVD) erkrankter Brite ist offenbar von der Erkrankung genesen und wird aus dem Krankenhaus entlassen. Das teilte die Londoner Klinik am Mittwoch mit.

Der 29 Jahre alte Krankenpfleger hatte sich in Sierra Leone mit dem Ebola-Virus infiziert, wo er als freiwilliger Helfer im Einsatz war. Er war am 24. August nach London geflogen worden und wurde dort stationär auf einer Sonderisolierstation behandelt.

Unter anderem wurde der Mann mit dem nicht zugelassenen Antikörper-Präparat ZMapp? gegen drei Ebola-Virus-Glykoproteine behandelt. Das Präparat soll die Immunantwort gegen die Virusinfektion stärken.

Bis dato wurde es jedoch noch nicht in Studien am Menschen getestet. Experten hatten sich Mitte August für den Einsatz nicht zugelassener Arzneien gegen Ebola im Rahmen des "compassionate use" ausgesprochen. Regulierungsexperten dringen zudem auf die Etablierung von klinischen Studien, um die Wirkung der neuen Arzneien valide zu testen.

Unklar ist bei dem jetzigen Fall in London - ähnlich wie bei zwei rekonvaleszenten US-Amerikanern, die ebenfalls ZMapp? erhalten hatten - ob tatsächlich dieses Präparat den Ausschlag für den Heilungserfolg gegeben hat.

In Liberia beispielsweise konnte die Arznei einen Patienten nicht vor dem Tod retten, ebenso wie bei einem Geistlichen der in Spanien gestorben war. Bei dem jetzigen EVD-Ausbruch liegt die Sterblichkeitsrate bei knapp unter 60 Prozent - was ein Überleben von vier zu zehn bei adäquater Supportivtherapie bedeutet.

"Ich hatte sehr viel Glück, ich bin großartig behandelt worden", sagte der britische Patient am Mittwoch. Das schlimmste sei das hohe Fieber gewesen. Das sei aber kein Vergleich zu dem Leid, dass er in Westafrika gesehen habe.

Dort sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens 1500 Menschen dem Ebola-Ausbruch zum Opfer gefallen, insgesamt mehr als 3000 sind infiziert. Die WHO hatte zuletzt geschätzt, dass noch Zehntausende Menschen mehr erkranken könnten.

Dass der Antikörper-Mix ZMapp? in Westafrika flächendeckend zum Einsatz kommt, ist derzeit ausgeschlossen. Die Vorräte sind nach Angaben des kalifornischen Herstellers Mapp Biopharmaceuticals aufgebraucht. Die Antikörper werden in Tabakpflanzen gezüchtet.

Das US-Gesundheitsministerium hat am Dienstag allerdings eine Förderung für Mapp in Höhe von knapp 25 Millionen US-Dollar (rund 19 Millionen Euro) bekannt gegeben. Damit soll der Hersteller in den nächsten 18 Monaten die Entwicklung und Produktion ausweiten können und erste klinische Studien starten. Die Fördersumme kann zudem noch aufgestockt werden. (nös)

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