DGHO informiert

COVID-19: Krebspatienten zählen zu den Risikogruppen

Von Doris Berger Veröffentlicht:

München. Obwohl es bisher keine Berichte über eine erhöhte COVID-19-Erkrankungsrate bei Krebspatienten gibt, sind viele Patienten mit einer malignen Erkrankung und ihre Angehörigen beunruhigt. Schließlich ist ihr Immunsystem häufig erkrankungs- oder therapiebedingt geschwächt.

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hat daher ein Informationsblatt herausgegeben. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Infektionen in der Hämatologie und Onkologie (AGIHO) hat sie Empfehlungen formuliert, mit denen sie Patienten und ihre Angehörigen ebenso wie mitbetreuende Ärzte unterstützen möchten.

COVID-19 manifestiert sich bekanntlich im Rachen und in der Lunge der betroffenen Person. Bei vielen Infizierten verläuft die Erkrankung milde. Aber gerade bei älteren Menschen, Patienten mit Komorbiditäten und immungeschwächten Personen kann es zu einem schweren, möglicherweise tödlichen Verlauf kommen. Als besonders gefährdet Menschen führt die DGHO auf: Patienten mit

  • malignen hämatologischen Grunderkrankungen (Leukämie, Lymphom),
  • Leukozytopenie,
  • niedrigen Immunglobulinwerten,
  • langdauernder Immunsuppression (Steroide, Antikörper),
  • allogener Stammzelltransplantation und anderen zellulären Therapien.

Schützen – Erkennen – Handeln

Die DGHO mahnt daher alle Krebspatienten zur besonderen Achtsamkeit und zur Beachtung der empfohlenen Schutzmaßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Dies sind:

  • Schützen: Hände waschen und desinfizieren, Distanz zu Personen mit Infekten halten und sich von großen Menschenansammlungen fernhalten.
  • Erkennen: auf erste Krankheitszeichen wie Husten, Halskratzen, Schnupfen und Fieber achten.
  • Handeln: bei Krankheitszeichen nach Rückkehr aus einem Risikogebiet telefonisch den Arzt kontaktieren.

Krebstherapie verschieben?

Sollen Krebstherapien verschoben werden? Die DGHO schreibt dazu, dass bei den meisten, akut an Krebs erkrankten Patienten der Nutzen einer sinnvollen und geplanten Krebstherapie über dem Risiko einer möglichen Infektion mit SARS-CoV-2 stehe. Jedoch müsse das individuelle Infektionsrisiko, das bei jedem Krebspatienten abhängig von den Lebensumständen und den persönlichen Kontaktpersonen unterschiedlich ist, berücksichtigt werden.

Bei Patienten mit chronischer und gut beherrschter Krebskrankheit könne individuell über eine Therapieverschiebung entschieden werden.

Der Link zur DGHO-Information: www.dgho.de

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