Chinesische Studie
COVID-19-Symptomatik bei Kindern milder als bei Erwachsenen
Bei wem ist die Infektionsgefahr durch SARS-CoV-2 und die Erkrankung an COVID-19 am größten? Kinder scheinen zumindest einen gewissen Schutz aufzuweisen.
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Können Kinder eine Erkrankung durch das neue Coronavirus SARS-CoV-2 besser abwehren?
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Shenzhen. Die rasche Verbreitung von SARS-CoV-2 in Wuhan führte zu einer verstärkten Überwachung in China. Die dabei gewonnenen Daten haben Forscher nun genutzt, Metriken für den Krankheitsverlauf, die Übertragung und die Auswirkungen der Kontrolle zu erheben. Erste Erkenntnisse haben sie vorab publiziert.
Am Centre for Disease Control von Shenzhen wurden dazu die Infektionsmeldungen vom 14. Januar bis 12. Februar 2020 ausgewertet. Insgesamt waren dies 391 SARS-CoV-2-Fälle und 1286 enge Kontakte. Es wurde bei ihnen die Zeit vom Auftreten der Symptome bis zur Bestätigung, Isolierung und Krankenhauseinweisung erfasst. Erstmals sind somit nicht nur die Daten der Infizierten, sondern auch von Menschen aus ihrem Umfeld mit berücksichtigt worden.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Infizierten waren älter als die Allgemeinbevölkerung (Durchschnittsalter 45 Jahre). Es gab nur einen geringen, nicht relevanten Unterschied zwischen Männern (187) und Frauen (204).
- Einundneunzig Prozent wiesen bei der ersten Beurteilung eine leichte oder mittelschwere klinische Symptomatik auf. Drei Patienten starben, 225 haben sich erholt. Die mittlere Zeit bis zur Genesung betrug dabei 32 Tage.
- Haushaltskontakte und Mitreisende von infizierten Patienten hatten ein höheres Infektionsrisiko als andere enge Kontakte.
- Die sekundäre Infektionsrate bei Kindern war mit 15 Prozent genauso hoch wie bei erwachsenen Kontaktpersonen im Haushalt, allerdings zeigten Kinder weniger schwere Symptome.
Die Forscher schließen daraus, dass gerade Kinder als Überträger von SARS-CoV-2 bei Kontrollmaßnahmen mehr bedacht werden sollten. (run)