Vorsorge-Koloskopie

DGVS besorgt über rückläufige Teilnehmerquoten

Die Bereitschaft zur Durchführung des Krebsfrüherkennungsprogramms sinkt, berichtet die DGVS. Sie setzt große Hoffnungen auf das neue Einladungsverfahren zur Darmkrebsvorsorge.

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BERLIN. Leider nutzen Versicherte über 55 Jahre die Vorsorge-Koloskopie immer seltener, obwohl die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden, bedauert die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

Die DGVS wirbt daher ausdrücklich dafür, die Aufklärungsaktivitäten zu verstärken und das Vorsorgeprogramm auszuweiten. Bei fast sieben Prozent der Versicherten, die zur Vorsorge-Koloskopie gehen, fänden Gastroenterologen Adenome, erinnert die DGVS in einer Mitteilung.

"Die Koloskopie ist die einzige Früherkennungsmaßnahme, die einen bösartigen Tumor nicht nur frühzeitig zu entdecken, sondern auch zu verhindern vermag", so DGVS-Sprecher Professor Christian Trautwein von der Uniklinik RWTH Aachen.

Es sei besorgniserregend, dass immer weniger Menschen die Vorsorge-Koloskope wahrnehmen. Daher müsse das Programm effektiver werden, um die Zahl der Darmkrebsfälle nachhaltig zu senken und den bisherigen Erfolg nicht zu gefährden.

DGVS setzt auf das Einladungsverfahren

Der Experte beruft sich auf die Ergebnisse des aktuellen Gutachtens der DGVS "Gastroenterologische Kernleistungen unter gesundheitsökonomischen Aspekten". Die Autoren hätten darin festgestellt, dass die Bereitschaft zur Durchführung des Krebsfrüherkennungsprogramms zurückgeht, berichtet die DGVS.

Nach Aussagen der Gutachter sei es außerdem wichtig, bei genetisch gefährdeten Patienten bereits vor dem gesetzlich empfohlenen Alter von 55 Jahren eine Darmspiegelung durchzuführen. Der Eingriff solle im Abstand von zehn Jahren wiederholt werden.

Darüber hinaus empfehlen die Autoren, das bereits existierende Angebot zu nutzen, das ab einem Alter von 50 Jahren eine Beratung und einen Stuhltest vorsieht.

"Die DGVS setzt große Hoffnungen auf das neue Einladungsverfahren zur Darmkrebsvorsorge, bei dem die Krankenkassen ihre Versicherten in Zukunft aktiv kontaktieren und die Teilnahme am Programm empfehlen werden", wird Trautwein zitiert.

Jährlich erkranken rund 69.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern ist das Kolonkarzinom die zweithäufigste Krebsart. Da die Krankheit zunächst kaum Symptome verursacht, wird die Diagnose häufig zu spät gestellt. (eb)

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