Erfahrungen mit Vardenafil sind gut
BERLIN (grue). Mit Vardenafil (Levitra®) ist seit einem Jahr ein neuer PDE-5-Hemmer auf dem Markt. Die Arznei kommt bei Männern mit erektiler Dysfunktion (ED) sehr gut an. Das hat die Zwischenauswertung einer vergleichenden Therapiestudie ergeben.
Veröffentlicht:Die Daten wurden von Privatdozent Frank Sommer von der Urologischen Universitätsklinik Köln bei einer Veranstaltung der Unternehmen Bayer und GlaxoSmithKline in Berlin vorgestellt.
Sommer prüfte die drei PDE-5-Hemmer Vardenafil, Tadalafil und Sildenafil in einer multizentrischen placebokontrollierten Cross-Over-Studie bei 450 Männern mit ED. Die Männer probierten die Verum-Präparate und Placebo in zufälliger Reihenfolge für jeweils sechs Wochen aus, unterbrochen von vierwöchigen Wash-Out-Phasen. Eine Gruppe nahm die Präparate in der Standarddosis, die andere Gruppe in der empfohlenen Höchstdosis.
Alle drei Medikamente verbesserten in beiden Dosierungen bei jeweils über 70 Prozent der Männer die Erektionen, mit Placebo lag die Erfolgsrate im Gegensatz dazu bei nur 30 Prozent. Bei einer Zwischenauswertung bei 22 Prozent der Männer mit Standarddosen und 36 Prozent mit Höchstdosen hätten die Männer Vardenafil sehr gute Noten gegeben, weil sie damit zuverlässig eine anhaltend harte Erektion bekommen hatten, berichtete Sommer. Die Ergebnisse sollen bei einem Urologenkongreß in Wien präsentiert werden.
Mit PDE-5-Hemmern können Männer mit Erektiler Dysfunktion wirksam medikamentös behandelt werden. Und: Womöglich verbessern die Medikamente sogar langfristig das "Stehvermögen", sagte der Urologe. So hatten Männer mit leichter ED, die ein Jahr lang täglich einen niedrigdosierten PDE-5-Hemmer eingenommen hatten, auch nach Absetzen der Tabletten zu 67 Prozent ein befriedigendes Sexualleben.
Sommer hält deshalb Intervallbehandlungen, etwa mit fünf Milligramm Vardenafil, "im Sinne einer jährlichen Drei-Monats-Kur", durchaus für geeignet. "Die Männer profitieren davon für den Rest des Jahres und brauchen nicht mehr an Potenzmittel zu denken", sagte der Urologe.