Grippe-Impfung bewahrt Herzkranke vor Tod durch Influenza
LONDON (hub). Eine Influenza kann Herzinfarkt und kardiovaskulären Tod triggern. Das hat eine Metaanalyse erneut bestätigt. Impfexperten und Kardiologen empfehlen schon lang die Grippeimpfung für Herzkranke.
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Besonders auch Herzkranke profitieren durch eine Grippeimpfung - die reduziert das Infarktrisiko.
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Kardiale Komplikationen einer Infektion mit Influenzaviren wie Myokarditis sind wohl bekannt. Inwieweit die Viren auch Herzinfarkte triggern, wurde in einer aktuellen Metaanalyse bewertet. Einbezogen waren 42 Publikationen über 39 Studien, darunter Beobachtungs-, Fall-Kontroll- und Interventionsstudien (Lancet Inf Dis 9, 2009, 601).
Eine Beziehung zwischen Influenza und Herzinfarkt war in den Studien konsistent. Das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, war bis zum Fünffachen erhöht, wenn Patienten eine Grippe hatten - und bereits herzkrank waren. Die Beziehung zwischen Influenza und kardiovaskulärem Tod war nicht ganz so deutlich.
Die gemeinsame Auswertung zweier Interventionsstudien ergab zudem eine 50-prozentige Reduktion der kardiovaskulären Sterberate bei Grippe-geimpften Herzkranken. Die Impfung wird sowohl von der Impfkommission STIKO als auch der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) für Patienten mit Herzerkrankungen empfohlen.
Einen Schritt weiter als STIKO und DGK gehen die American Heart Association und der American Congress of Cardiology: Beide empfehlen die Grippeimpfung als Sekundärprävention gleichberechtigt mit Antihypertensiva und Blutfettsenkern (wir berichteten).
Die Impfrate bei chronisch Kranken liegt in Deutschland allerdings nur bei etwa 50 Prozent.
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