Jahresbericht 2021 der Herzstiftung
Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben Todesursache Nummer eins
Mit Abstand sterben weiterhin die meisten Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Entsprechend wächst der Bedarf an Forschungsförderung und Hilfsangeboten auf diesem Krankheitsgebiet. Die Herzstiftung erhöht Fördermittel für patientennahe Herzforschung und fordert Nationalen Herz-Kreislauf-Plan.
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Arbeit im Katheterlabor. Pro Jahr werden mehr als 1,7 Millionen Menschen wegen Herzkrankheiten vollstationär in Kliniken versorgt, berichtet die Herzstiftung.
© Mathias Ernert, Klinikum Ludwigshafen
Frankfurt am Main. Die Deutsche Herzstiftung hat ihren Jahresbericht 2021 veröffentlicht. Nach den darin enthaltenen Daten – sie beziehen sich auf das Jahr 2020 – sterben in Deutschland nach wie vor mit Abstand die meisten Menschen an den Folgen einer Herzerkrankung.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten mit über 338.000 Sterbefällen einen Anteil von 34,3 Prozent an allen Sterbefällen in Deutschland. Als Todesursachen folgen Malignome (23,5 Prozent), Krankheiten des Atmungssystems (6,2 Prozent), psychische und Verhaltensstörungen (6 Prozent), COVID-19 (4 Prozent) und sonstige Erkrankungen (26 Prozent).
Jahresbericht 2021 der Deutschen Herzstiftung:
- Download (PDF) unter www.herzstiftung.de/jahresbericht
- als Print-Form erhältlich unter Tel. 069 955128400
Spitzenreiter bei den kardialen Erkrankungen als Todesursache sind ischämische Herzkrankheiten (KHK) mit 121.462 Todesfällen, davon 44.529 akute Myokardinfarkte. Es folgen Herzinsuffizienz (34.855 Todesfälle), Herzrhythmusstörungen (27.369 Todesfälle), Herzklappenkrankheiten (19.872 Todesfälle) und angeborene Herzfehler (584 Todesfälle). Pro Jahr würden mehr als 1,7 Millionen Menschen wegen Herzkrankheiten vollstationär in Kliniken versorgt, berichtet die Herzstiftung.
Angesichts der anhaltend hohen Sterblichkeit und Erkrankungshäufigkeit durch Herzkrankheiten in Deutschland sei eine nationale Strategie für eine bessere medizinische Versorgung und mehr innovative Forschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen dringend notwendig. Gemeinsam mit den herzmedizinischen Fachgesellschaften fordert die Herzstiftung daher eine Nationale Herz-Kreislauf-Strategie zur Senkung der kardiovaskulären Sterblichkeit und besseren Prognose für Herzpatienten.
Als ersten Schritt dazu habe die Herzstiftung 2021 auf Initiative der ehemaligen Bundes-Patientenbeauftragten Professorin Dr. Claudia Schmidt und gemeinsam mit medizinischen Fachgesellschaften das Aktionsbündnis „Beherzt Handeln“ gegründet, das einen Entwurf für eine Nationale Herz-Kreislauf-Strategie mit konkreten Vorschlägen ausarbeitete mit der Forderung an die Politik, diese in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung aufzunehmen.
Forschung zu Vorhofflimmern wird gefördert
Der Bedarf an Forschungsförderung und Hilfsangeboten für Herz-Kreislauf-Patienten wächst. Die Deutsche Herzstiftung stellte gemeinsam mit der von ihr 1988 gegründeten Deutschen Stiftung für Herzforschung ein Fördervolumen von insgesamt 4,15 Mio. Euro (2020: 3,36 Mio. Euro) für Wissenschaftsprojekte und Forschungsvorhaben in der Kardiologie, Kinderkardiologie und Herzchirurgie bereit und erhöhte damit erneut die Fördermittel. Darüber hinaus wurden im Jahr 2021 eine Vielzahl von patientennahen Forschungsvorhaben auf dem gesamten Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefördert, wie die Stiftung berichtet.
An ihrem Kurs des intensivierten Förderns der Herzforschung halte die Herzstiftung auch im laufenden Jahr 2022 fest. Sie stellt eine Million Euro für innovative Forschungsprojekte zu Vorhofflimmern zur Verfügung. (mal)