Ingwer tötet Prostatakrebszellen
Bestandteile aus Ingwer können Prostatakarzinomzellen schädigen. Im Tierversuch wuchsen die Tumoren bei einer Diät mit Ingwer-Extrakt halb so schnell wie sonst. Um vergleichbare Wirkstoffkonzentrationen bei Menschen zu erreichen, wäre nur ein halbes Gramm des Extraktes pro Tag notwendig.
Veröffentlicht:ATLANTA (mut). Substanzen aus Ingwer hatten in früheren Zellkulturexperimenten das Wachstum von Brust- und Darmkrebszellen gehemmt, auch wirkten Phenolverbindungen aus Ingwer gegen Entzündungen und förderten die Apoptose.
Eine Gruppe von US-Wissenschaftlern um Professor Ritu Aneja aus Atlanta hat nun in Versuchen mit Prostatakrebszellen Hinweise gefunden, dass Phenole wie Gingerole oder Paradole synergistisch wirken und auch schon in relativ geringen Konzentrationen das Wachstum von Krebszellen hemmen.
Mehr noch: In Tierversuchen wirkte verfütterter Ingwer-Extrakt tatsächlich therapeutisch auf Prostatatumoren.
Humane Prostatakarzinomzellen den Mäusen unter die Haut injiziert
In den Versuchen hatte das Team von Aneja immunsupprimierten Mäusen humane Prostatakarzinomzellen unter die Haut injiziert. Die Hälfte der Mäuse erhielt anschließend eine Diät, die mit 100 mg/kg Körpergewicht Ingwer-Extrakt angereichert war (British Journal of Nutrition 2011; online 18. August).
Nach acht Wochen ermittelten die Wissenschaftler die Größe und den Zustand der Tumoren, die aus den menschlichen Krebszellen gewachsen waren.
Tumorgewicht um 53 Prozent geringer
Das Ergebnis: Im Schnitt war das Tumorgewicht bei den Mäusen mit Ingwer-Extrakt um 53 Prozent geringer als bei Mäusen mit normaler Ernährung. Die Tumoren der Mäuse mit Ingwer-Diät wiesen darüber hinaus große nekrotische Bereiche auf.
Insgesamt hatten die Mäuse den Extrakt gut vertragen. Die Forscher beobachteten keine Organveränderungen, die auf toxische Wirkungen schließen ließen. Auch beeinträchtigte die Diät die Proliferation von normalen, schnell wachsenden Zellen nicht.
100 Gramm frischer Ingwer täglich
Damit ein Mensch von 70 kg Körpergewicht ähnliche Serumkonzentrationen der wichtigsten Ingwer- Inhaltsstoffe erreicht, müsste er etwa ein halbes Gramm des Extraktes täglich konsumieren, was einer Menge von 100 Gramm frischem Ingwer entspricht.
Dennoch lassen sich die Ergebnisse noch lange nicht auf Menschen übertragen. Tumoren bei Menschen sind meist weitaus größer als bei Mäusen und daher schwerer zugänglich für Therapeutika. Außerdem waren die Bedingungen, unter denen die Tumoren bei den Testmäusen gewachsen sind, sehr artifiziell.