Ergebnisse einer Befragung

Kutane chronische Graft-versus-Host-Erkrankung: Diese Symptome sind für die Betroffenen relevant

Eine kutane chronische Graft-versus-Host-Erkrankung kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Dabei sind für die Betroffenen wohl bestimmte Beschwerden bedeutsam, die bisher nicht standardmäßig erfasst werden.

Dr. Miriam SonnetVon Dr. Miriam Sonnet Veröffentlicht:
Bei der Graft-versus-Host-Disease richten sich die transplantierten Immunzellen des Spenders gegen Organe des Empfängers. Meist ist die Haut involviert. Laut einer neuen Studie spielen für die Betroffenen dabei andere Symptome eine Rolle als diejenigen, die bisher von Ärztinnen und Ärzten standardmäßig erfasst werden.

Bei der Graft-versus-Host-Disease richten sich die transplantierten Immunzellen des Spenders gegen Organe des Empfängers. Meist ist die Haut involviert. Laut einer neuen Studie spielen für die Betroffenen dabei andere Symptome eine Rolle als diejenigen, die bisher von Ärztinnen und Ärzten standardmäßig erfasst werden.

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Philadelphia. Nach einer allogenen Stammzelltransplantation besteht die Gefahr einer chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (Graft-verus-Host-Disease, GvHD), bei der sich die transplantierten Immunzellen des Spenders gegen Organe des Empfängers richten. Die GvHD ist Hauptursache für Morbidität, Mortalität und eine eingeschränkte gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQOL) nach einer allogenen Stammzelltransplantation. Meist ist dabei die Haut involviert.

Ärztinnen und Ärzte bestimmen die Krankheitsaktivität der kutanen GvHD mit dem Skin-Score des National Institutes of Health (NIH), für den die betroffene Körperoberfläche und die Schwere der Sklerose maßgebende Parameter sind. Die Perspektive der Patientinnen und Patienten in Bezug auf die Krankheitsschwere kann allerdings eine ganz andere sein: Für sie spielen möglicherweise Faktoren eine Rolle, die nicht im NIH-Score adressiert werden.

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Fünf Domänen sind ausschlaggebend

Genau dieses Problem untersuchte das Team um Professorin Emily Baumrin, University of Pennsylvania, Philadelphia, in einer neuen Studie (JAMA Dermatol 2025; online 2. Januar ). 31 Personen mit chronischer kutaner GvHD nahmen an den semistrukturierten Befragungen teil. Von ihnen litten neun an der epidermalen Form, die durch unter anderem Ausschlag charakterisiert ist. 13 hatten die sklerotische Form – also Verdickungen der oberflächlichen und tieferen Hautstrukturen – und neun eine Kombination aus beiden.

Die Forschenden identifizierten 40 relevante Codes, die in fünf HRQOL-Domänen gruppiert wurden: Hautveränderungen und -symptome, soziale Funktion, psychische und emotionale Funktion, körperliche Funktion sowie allgemeine Gesundheitswahrnehmung. Die häufigsten Symptome umfassten trockene Haut (n = 20 [65 Prozent]), gespannte Haut (n = 19 [61 Prozent]), Juckreiz (n = 15 [48 Prozent]) und Verfärbungen (n = 14 [45 Prozent]). Sie wurden bei allen Krankheitssubtypen beobachtet.

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Psychische Funktion am bedeutsamsten

Alle Teilnehmenden gaben eine Beeinträchtigung der sozialen Funktion an - unter anderem Lebensstilveränderungen, um soziale Interaktionen zu vereinfachen, das Vermeiden sozialer Aktivitäten sowie die Fähigkeit, zu arbeiten. Knapp drei Viertel berichteten, in Bezug auf die psychische und emotionale Funktion eingeschränkt zu sein. Darunter fielen unter anderem Frustration und Sorgen sowie Symptome wie Unwohlsein. Die Beeinträchtigungen der physischen und emotionalen Funktion waren für die Patientinnen und Patienten am bedeutendsten. 18 Personen gaben an, in ihrer körperlichen Funktion eingeschränkt zu sein, zum Beispiel in täglichen Aktivitäten, der generellen Mobilität und bei Sport und Hobbys.

Unter anderem Krankheitsvergleiche mit Krebs, die anatomische Lokalisation der Krankheitsbeteiligung und die Krankheitsdauer spielten eine große Rolle: Sie beeinflussten die Beziehung zwischen Hautveränderungen und -symptomen sowie der nachgelagerten Funktion und allgemeinen Gesundheitswahrnehmung.

Insgesamt wurden durch die Analyse Symptome, Funktionen und allgemeine gesundheitliche Auswirkungen identifiziert, die für Personen mit epidermaler und sklerotischer chronischer GvHD relevant sind. Viele davon seien bisher nicht in entsprechenden Evaluationsinstrumenten abgebildet, resümieren die Forschenden. Sie wollen nun ein krankheitsspezifisches Instrument entwickeln, das in klinischen Studien und als Entscheidungshilfe für die Behandlung der kutanen chronischen GvHD verwendet werden kann.

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