Kommentar

Maserntote - und keiner schaut hin

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Masern sind eine potenziell tödliche Krankheit. Die Infektion lässt sich durch Impfungen vermeiden, und die Erreger lassen sich durch Impfprogramme eliminieren. So sind in Nord- und Südamerika seit acht Jahren keine einheimischen Masern mehr aufgetreten. Von einem solchen Erfolg sind Deutschland und seine Nachbarn weit entfernt. Allein im ersten Quartal 2010 hat es in Europa doppelt so viele Masernkranke gegeben wie im ganzen Jahr 2008, was vor allem an großen Ausbrüchen in Frankreich und Bulgarien liegt.

Der Skandal ist: In Deutschland sterben mehr Kinder an Masern als in Honduras und Ecuador. Es mangelt dabei nicht an nationalen Impfplänen und Empfehlungen. Sie müssen nur in die Tat umgesetzt werden. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Nachholimpfungen anzusetzen. Und besonders in Nischen der Bevölkerung muss verstärkt über die Risiken aufgeklärt werden. So haben Masernausbrüche immer wieder in Waldorfschulen ihren Ausgang genommen, wo Eltern als besonders impfskeptisch gelten. Auch Hausärzte sollten hier jede Gelegenheit für Überzeugungsarbeit nutzen und Impflücken bei den Zielgruppen schließen.

Lesen Sie dazu auch: Tod durch Masern fällt in Deutschland meist nicht auf Fragen zu den STIKO-Empfehlungen? Experten helfen weiter

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kommentar zum Pneumo-Impfstoffregress

Die (späte) Einsicht der Krankenkassen

Sie fragen – Experten antworten

Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll bei einem immunsupprimierten über 60-Jährigen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?