Kommentar
Nicht gleich in Panik ausbrechen!
Erst Krebs, dann Störungen bei der Geschlechtsbildung, jetzt KHK und Diabetes. Bisphenol A, eine Ausgangssubstanz für Kunststoffe, scheint viele Wirkungen zu haben. Der Nachweis einer Kausalität steht derzeit jedoch noch aus.
Daher muss es jetzt heißen: in Ruhe die Daten auswerten, bewerten und wenn nötig Konsequenzen ziehen. Das gilt besonders für die Behörden, die bei Meldungen wie "Herzinfarkt durch Plastikflaschen" gerne zu Überreaktionen oder blindem Aktionismus neigen.
Einige Leser werden sich an "Acrylamid in Kartoffelchips" vor ein paar Jahren erinnern, als die Temperatur für Pommesfett begrenzt wurde. Der Staat sollte sein Handeln auf eine valide Datenlage gründen, nicht auf den - verständlichen - Wunsch der Verbraucher.
Und wenn sich Befunde einer epidemiologischen US-Studie bestätigen? Wenn etwas dran ist, am KHK- und Diabetesrisiko durch Plastikverpackungen? Dann hätte das weit reichende Folgen für die Verpackungsindustrie: Alternativen müssten gesucht und in großem Maßstab zum Einsatz kommen. So wie heute die Plastikverpackungen. Wer aber schon heute sein Gesundheitsrisiko sicher mindern will, kann etwa auf Glasflaschen ausweichen, auch bei Babyfläschchen.
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