Reiseberatung in der Pandemie
STIKO warnt vor Kreuzfahrten und Hochrisikogebieten
Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlungen zum Infektionsschutz auf Reisen aktualisiert. In einem neuen Kapitel zu COVID-19 werden dabei Tipps für die reisemedizinische Beratung während der Pandemie gegeben.
Veröffentlicht:
Senioren am Flughafen: Besonders Menschen mit erhöhten COVID-Risiken sollten Reisen in Pandemiezeiten sorgfältig vorbereiten (Symbolbild).
© Andrii Iemelianenko / stock.adobe.com
Berlin. Auf Reisen besteht wegen häufiger und enger Kontakte mit vielen Menschen generell ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Im Ausland können in Pandemiezeiten zudem Infekte mit gefährlichen, neuen SARS-CoV-2-Varianten hinzukommen. Außerdem sind in vielen Reiseländern die Behandlungsmöglichkeiten bei schweren COVID-19-Verläufen eingeschränkt.
Für die Ständige Impfkommission (STIKO) sind daher Aufenthalte in Hochrisikogebieten und Virusvariantengebieten eine rote Linie. Vor nicht notwendigen oder vor touristischen Reisen in solche Gebiete sollte Reisenden dringend abgeraten werden, betont das Gremium. Eine aktuelle Liste solcher Gebiete findet sich auf der Website des Robert Koch-Instituts (RKI).
Nur komplett geimpft ins Ausland!
Ansonsten ist für Auslandsreisen „ein vollständiger COVID-Impfschutz gemäß den aktuellen Empfehlungen dringend anzuraten“, betont die STIKO weiter in ihren aktualisierten Reiseempfehlungen (Epid Bull 2022; online 7. April). Zu beachten ist dabei: Die in der EU zugelassenen Impfstoffe werden zwar weltweit in (fast) allen Ländern anerkannt. Zu überprüfen sind aber die Einreisebestimmungen, etwa zu Impfnachweis, PCR- und/oder Antigentest oder auch mögliche Quarantänebestimmungen.
Aktuelle Infos zum Reiseziel nötig
Reisenden ist zu raten, sich vor Abreise tagesaktuell über die COVID-19-Situation im Reisezielgebiet zu informieren. Dazu gehört:
Inzidenz und Vorkommen neuer oder besorgniserregender SARS-CoV-2-Varianten,
Vorschriften für die Einreise in das Zielland und für die Ausreise.
Vorschriften der Reisegesellschaften oder Fluggesellschaften etwa zu FFP2-Maskenpflicht oder Impf- sowie Testnachweisen.
Zudem sollte vor Abreise der Krankenversicherungsschutz im Ausland überprüft und gegebenenfalls ergänzt werden. Auch ist zu erwägen, Assistenz-Leistungen wie Rückholung abzusichern. Ebenso sind zu klären:
die im Zielland national anerkannten Impfstoffe sowie
die nationalen Bestimmungen zur Dauer des Impfschutzes und
die national anerkannten Impfschemata.
Informationen dazu finden sich auf den Seiten des Auswärtigen Amts sowie den dort verlinkten Seiten deutscher Konsulate in Zielländern.
Reisenden ist einzuschärfen, dass auch bei vollständiger Impfung eine Infektion mit SARS-CoV-2 möglich ist und andere dabei angesteckt werden können. Daher sind auf Reisen immer auch allgemeine Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Masken in geschlossenen Räumen!
Konkret empfiehlt die STIKO im Reiseland:
Analoge und gegebenenfalls zusätzlich digitale Impfdokumente und Testnachweise in verschiedenen Sprachen mitzuführen,
Mund-Nasen-Schutz zu tragen in Flugzeugen, öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen (möglichst FFP2-Maske). Das gilt bei hoher COVID-Inzidenz ebenso bei Menschenansammlungen und engen Kontakten im Außenbereich.
Außenbereiche sind stets Innenräumen vorzuziehen. Touristenattraktionen sollen möglichst außerhalb der Stoßzeiten besucht werden.
Was zu vermeiden ist
Reisende sollten zudem Situationen vermeiden, in denen viele Menschen ohne adäquate Schutzmaßnahmen über längere Zeit zusammentreffen. Dazu können gehören:
(Längere) Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln,
Reisen mit unzureichenden Hygienekonzepten,
Umstände von Flugreisen: Dem relativ geringen Übertragungsrisiko während eines Fluges stehen längere Aufenthalte mit vielen anderen Menschen zusammen in geschlossenen Räumen gegenüber. Das gilt etwa für Warteschlangen, Sicherheitskontrollen und Gepäckaufgabe. Es sollten daher möglichst Flüge ohne oder mit wenigen Zwischenstopps gebucht werden.
Von Reisen auf Kreuzfahrtschiffen rät die STIKO wegen des deutlich erhöhten Infektionsrisikos während der Pandemie ab.