Bericht des Landesgesundheitsamts

Vermehrt Masernfälle in Berlin

In Berlin treten ungewöhnlich viele Fälle von Masern auf. Auch im europäischen Ausland wie Rumänien und Großbritannien häufen sich die Erkrankungen.

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Kind mit Masern

Masern-Exanthem: Bei Fieber und solchen Ausschlägen ist verstärkt wieder an Masern zu denken.

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Berlin. In den ersten Wochen des Jahres sind in Berlin vermehrt Maserninfektionen nachgewiesen worden. Die Zahl der bestätigten Fälle im Jahr 2024 liege bisher bei acht und damit über dem Median der Jahre 2015 bis 2019 von fünf, schreibt das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in seinem aktuellen wöchentlichen Bericht zu Infektionskrankheiten. Im gesamten Jahr 2023 waren gut ein Dutzend Menschen in der Hauptstadt nachweislich an Masern erkrankt, nach nur einzelnen Fällen während der Coronapandemie.

Europaweit sei seit Dezember ein starker Fallzahlanstieg zu beobachten, erklärt das Lageso zum Hintergrund. Betroffen seien vor allem Großbritannien und Rumänien. Ärztinnen und Ärzte wurden gebeten, bei Menschen mit Fieber und Hautausschlag unabhängig vom Alter eine Maserninfektion in Betracht zu ziehen. Für 2024 verzeichnet das RKI bundesweit bisher rund 45 Fälle (Datenstand 13. Februar) – im gesamten Vorjahr waren es 80.

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Das Virus greift damit nach einer Pandemie-Verschnaufpause wieder stärker um sich. Coronamaßnahmen hatten die internationale Ausbreitung auch vieler weiterer Krankheitserreger sehr stark gemindert.

Masern sind bekanntlich eine der kontagiösesten Krankheiten beim Menschen überhaupt. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole. Für eine Infektion kann es ausreichen, sich im gleichen Raum wie ein Erkrankter aufzuhalten. Seit März 2020 gilt hierzulande eine Masern-Impfpflicht, die bei Kitas und Schulen ansetzt.

Masern werden in der Bevölkerung weiterhin oft für eine harmlose Kinderkrankheit gehalten. Dieser Vorstellung ist entgegenzutreten, weil es schwere Komplikationen und Spätfolgen gibt. In Deutschland erkranken inzwischen vor allem auch Erwachsene daran. Allen nach 1970 geborenen Erwachsenen, die bisher nicht (komplett) geimpft wurden, wird daher von der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine Dosis des MMR-Impfstoffs empfohlen. Masern-Komplikationen treten vor allem auch bei Erkrankungen im Erwachsenenalter auf. Im Lageso-Bericht wird ein Anfang Februar gemeldeter Fall eines Menschen zwischen 20 und 30 Jahren geschildert, der stationär behandelt werden musste. (dpa/eis)

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