Klimawandel

BARMER Thüringen fordert Maßnahmen für Hitzeschutz im Gesundheitswesen

Ärztinnen und Ärzte merken die Gesundheitsfolgen großer Hitze in Praxen und Krankenhäusern. Die Einrichtungen müssen für Hitzeperioden fit gemacht werden, fordern BARMER und Kammer in Thüringen.

Veröffentlicht:
Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Krankenkasse, aufgenommen am 09.10.2019 in Erfurt (Thüringen)

Findet die Thüringer Idee für einen Hitzeaktionsplan gut, sieht aber Luft nach oben: BARMER-Thüringen-Chefin Birgit Dziuk.

© Michael Reichel / arifoto.de / dpa

Erfurt. Vertreter von Ärzten und Krankenkassen in Thüringen fordern zielgerichtete und koordinierte Aktionen im Freistaat zum Schutz vor Gesundheitsschäden infolge von Hitze. Das betreffe auch Vorhaben zum Klimaschutz im Gesundheitswesen selbst, sagte die Landesgeschäftsführerin der BARMER, Birgit Dziuk, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Sensibilisierung für das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung habe innerhalb des Gesundheitssektors gerade erst begonnen. Die Präsidentin der Landesärztekammer, Dr. Ellen Lundershausen, plädierte für eine zentrale Anlaufstelle zur Bündelung von Hitzeschutz-Vorhaben im Gesundheitswesen.

Lundershausen: Trinkwasserbrunnen genügen nicht

„Aus unserer Sicht gehört eine solche Plattform ins Gesundheitsministerium“, sagte sie. Es gebe in Thüringen zwar bereits einzelne Initiativen im Gesundheitswesen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Doch sei das Thema umfassender und betreffe nicht zuletzt städtebauliche Maßnahmen. „Von öffentlichen Trinkbrunnen allein geht ja die Hitze nicht weg.“

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte vor wenigen Tagen einen Gesetzentwurf vorgestellt: Danach sollen Kommunen künftig Trinkwasserbrunnen beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen aufstellen – sofern dies technisch möglich ist und dem Bedarf vor Ort entspricht.

Kliniken dämmen und beschatten

Auch Kliniken müssten baulich besser für extreme Hitzeperioden fit gemacht werden, sagte Kammerpräsidentin Lundershausen. Dazu gehörten etwa Dämmung von Gebäuden, Beschattung, mehr Grün und Bäume im Außengelände, und auch Solaranlagen. „Das kostet natürlich Geld.“

Die Thüringer Landesregierung hatte kürzlich angekündigte, bis 2025 einen Hitzeaktionsplan aufstellen zu wollen, die BARMER-Landesgeschäftsführerin Dziuk bewertete dies positiv. Es müsse sich aber noch mehr tun. (dpa)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Koalitionsvertrag im Pädiatrie-Check: „Man zeigte sich stets bemüht“

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?