Vielversprechend

mRNA – der schnellste Weg zum Corona-Impfstoff?

Auch wenn es bisher keine einzige zugelassene mRNA-Vakzine gibt, gelten mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 als Hoffnungsträger. Zu Recht?

Anne BäurleVon Anne Bäurle Veröffentlicht:
Mehr als 70 Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 befinden sich in der Pipeline.

Mehr als 70 Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 befinden sich in der Pipeline.

© Chris / stock.adobe.com

Neu-Isenburg. Immer wieder werden die Vorteile von mRNA-Impfstoffen betont: Schnelle Produktion in sehr großen Mengen und hohe Sicherheit, da es sich bei mRNA um ein körpereigenes Molekül handelt, das im Körper zudem recht schnell wieder zerfällt. Bei den Impfstoffkandidaten gegen SARS-CoV-2 gelten mRNA-Impfstoffe daher als besonders vielversprechend.

„Ich gehe davon aus, dass wir ein gutes Sicherheitsprofil haben werden“, so Professor Ugur Sahin von BioNTech. Das Unternehmen wird im Mai die erste klinische Phase-I-Studie mit vier mRNA-Impfstoffkandidaten gegen das neue Coronavirus testen, erste Daten könnten schon im Juli vorliegen.

Lesen sie auch

Aus bisherigen präklinischen und den wenigen klinischen Studien mit mRNA-Impfstoffen gibt es keinen Hinweis auf schwere unerwünschte Wirkungen: Wie bei anderen Impfstoffen auch könne es durch die immunstimulierende Aktivität der mRNA-Impfstoffe zu unerwünschten Wirkungen wie Rötung an der Injektionsstelle, Fieber und Unwohlsein kommen, berichtete Sahin bei einer Veranstaltung des Science Media Centers.

„Wir sehen bereits Polymorphismen“

Vermutlich werde sich das Virus bis zum Vorliegen einer Impfung auch nicht so verändert haben, dass der Impfstoff nicht mehr wirke. „Wir sehen bei SARS-CoV-2 zwar bereits Polymorphismen, allerdings nicht so frequent im S-Protein“, sagte Sahin. Mit diesem Protein bindet SARS-CoV-2 bekanntlich an seine Zielzellen.

Auch gebe es derzeit für das Virus keinen evolutionären Druck, da noch keine Impfung verfügbar ist. „Wir werden in den nächsten 6 bis 18 Monaten wahrscheinlich keine dramatische Veränderung sehen.“

Lesen sie auch

Die große Unbekannte, die gerade in einer Pandemie-Situation ein entscheidender Faktor ist, ist die Dosierung: Die letztendliche Dosis, die für einen effektiven Impfschutz ausreicht, kann „im einstelligen, zweistelligen oder dreistelligen Mikrogrammbereich liegen“, so Sahin.

„Diese Frage können wir im Juli, August sicherer beantworten. Grundsätzlich würden weltweit Milliarden Dosen benötigt, „dazu sind mehr als ein Hersteller und mehr als ein Produkt notwendig“.

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aufarbeitung

Sachsen setzt Enquete-Kommission zu Corona ein

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

© NanSan / stock.adobe [Symbolbild mit Fotomodellen]

Schmerzen erfassen, bewerten und behandeln

Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was bleibt von der Gesundheitspolitik der Ampel, Professor Greiner?

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener