Ehrung

Behring-Röntgen-Stiftung zeichnet hessische Nachwuchswissenschaftler aus

Für ihre Forschungsergebnisse und Therapieansätze gegen Glutenunverträglichkeit, das Ebola-Virus und psychische Erkrankungen bekommen drei Forscher die Auszeichnung der Behring-Röntgen-Stiftung.

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Dr. Frederike Stein, Dr. Anke Werner und Dr. Sebastian Stricker

Dr. Frederike Stein, Dr. Anke Werner und Dr. Sebastian Stricker

© Christian Stein

Marburg/Gießen. Für ihre innovativen Forschungsergebnisse und Therapieansätze gegen Glutenunverträglichkeit, das Ebola-Virus sowie psychische Erkrankungen hat die Behring-Röntgen-Stiftung die Nachwuchsforscher Dr. Sebastian Stricker, Dr. Frederike Stein und Dr. Anke Werner geehrt. Die Auszeichnung ist mit jeweils 5000 Euro dotiert. „Damit wollen wir junge Forschende ermutigen, ihre bedeutende Arbeit fortzusetzen“, sagte Stiftungspräsident Dr. Lars Witteck.

Der 32-jährige Dr. Sebastian Stricker erhielt den Nachwuchspreis für seine Forschung zur Transglutaminase, einem Enzym im menschlichen Darm. Der Gießener Wissenschaftler arbeitet an neuen Therapieansätzen zur Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). Er untersucht den Einfluss von Transglutaminasen auf den Transport eines Weizenproteins, das bei den Betroffenen Entzündungen auslösen kann. Zudem erforscht er Hemmstoffe für Transglutaminasen, mit denen das Enzym blockiert werden kann. Dadurch sind Therapieansätze möglich, die zur Linderung der Symptome von Glutenunverträglichkeit führen.

Forschung zum Ebola-Virus

Die 34-jährige Marburger Virologin Dr. Anke Werner konzentriert ihre Forschung auf das Ebola-Virus, um die Überlebenschancen infizierter Patienten zu erhöhen und die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Zuletzt hatte eine Ebola-Epidemie in Westafrika in den Jahren 2014 und 2015 zu zahlreichen Todesfällen geführt. Werners Arbeiten zum Matrixprotein VP40, das eine zentrale Rolle bei der Bildung neuer Viren spielt, sollen den Weg für die Entwicklung effektiver Medikamente gegen das Virus ebnen.

Innovative Ansätze für die Psychotherapie bietet die Arbeit von Dr. Frederike Stein. Die 31-jährige Marburgerin zeigte, dass Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie und bipolare Störungen häufig gemeinsame Mechanismen im Gehirn aufweisen. Transdiagnostische Ansätze können somit eine einheitliche Behandlungsstrategie für mehrere Störungsbilder ermöglichen.

Stiftungskapital von 100 Millionen Euro

Die im Marburger Landgrafenschloss ansässige „Von Behring-Röntgen-Stiftung“ wurde 2006 vom Land Hessen im Zuge der Fusion und der Privatisierung der Universitätskliniken Gießen und Marburg gegründet. Mit einem Stiftungskapital von 100 Millionen Euro gehört sie zu den größten Medizinstiftungen in Deutschland. (coo)

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