Trisomie 21

Bluttest verzögert sich

Kritiker warnen vor Selektion, der Hersteller will Schwangeren riskante Eingriffe ersparen: Ein Bluttest auf das Trisomie 21 sorgt seit Wochen für Furore. Jetzt verzögert sich die Markteinführung.

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Ein Lächeln trotz Down-Syndrom: Der Test auf Trisomie 21 kommt später.

Ein Lächeln trotz Down-Syndrom: Der Test auf Trisomie 21 kommt später.

© Armando Babani / dpa

KONSTANZ (dpa). Der umstrittene vorgeburtliche Bluttest auf das Down-Syndrom kommt später auf den Markt als geplant. Der Start werde in den August verlegt, teilte der Konstanzer Hersteller LifeCodexx am Samstag der Nachrichtenagentur dpa mit.

"Wir warten das abschließende Gespräch mit dem Regierungspräsidium Freiburg Anfang kommende Woche für die formale Freigabe des PraenaTests durch das Präsidium ab." Der Test sollte ursprünglich im Juli auf den Markt kommen.

Die Freigabe habe sich verzögert, da das Unternehmen nachträglich Fragen erhalten habe, die das Medizinprodukterecht betreffen. "Diese wurden nun vollständig geklärt."

Erst nach dem Gespräch mit der Behörde könnten konkrete Aussagen zu einem neuen Termin für die Markteinführung gemacht werden, hieß es.

Unvereinbar mit dem Grundgesetz?

Ob es im Anschluss an das Treffen sofort losgehen kann oder die Markteinführung noch mal einige Wochen braucht, war zunächst unklar.

Ein Verbot des Bluttests auf den Chromosomen-Fehler Trisomie 21 hatte unter anderem der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe, gefordert.

Er stützte sich auf ein Rechtsgutachten, demzufolge der Test mit geltendem Recht nicht vereinbar sei - weder mit der Menschenwürde noch mit Artikel 3 des Grundgesetzes. Auch Ethiker und Kirchen hatten sich gegen das neue Verfahren ausgesprochen. Viele sehen die Gefahr der Selektion.

Das Land Baden-Württemberg, Sitz des Herstellers und damit zuständig, wird den Test nach früheren Angaben des Sozialministeriums nicht verbieten. Dafür seien die rechtlichen Voraussetzungen nach dem Gendiagnostikgesetz nicht gegeben.

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